Italien

Costa Concordia-Bergung geht weiter

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Untersee-Plattform zur Bergung des Wracks instaliert.

Rund um das Wrack der Costa Concordia haben am Mittwoch die Arbeiten zur Installierung einer Untersee-Plattform zur Bergung des im Jänner 2012 verunglückten Kreuzfahrtschiffes begonnen. Diese ist die erste von insgesamt sechs Untersee-Plattformen, die das Wrack stützen werden, nachdem es in senkrechte Position gestellt wird.

1.000 Tonnen, 40 Meter breit, 22 Meter hoch
Die Plattform wiegt 1.000 Tonnen, ist 40 Meter breit und 22 Meter hoch. Sie wird von fünf Pfählen mit einem Durchmesser von zwei Metern gestützt, die auf dem Meeresboden gefestigt werden. Das vor der Insel Giglio gekenterte Kreuzfahrtschiff kann jetzt nicht mehr in tiefes Wasser absinken.

Wrack-Bergung ist Herausforderung

Die Bergung des Wracks ist eine riesige Herausforderung: Das Schiff wiegt leer so viel wie 100 Maschinen des Typs Boeing 747. Rund 400 Fachleute und 20 Schiffe sind rund um die Uhr im Einsatz. Es wurde noch nicht bestimmt, in welchen Hafen das Schiff geschleppt werden soll.

Costa Concordia havarierte im Jänner 2012
Bei der Havarie des 290 Meter langen Kreuzfahrtschiffes kamen 30 Menschen ums Leben. Zwei gelten immer noch als vermisst. Die Costa Concordia war zu nahe an die Insel Giglio herangefahren, hatte einen Felsen gestreift und war mit mehr als 4.200 Personen an Bord, darunter 77 Österreicher, gekentert.

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Schweres menschliches Versagen seitens des Kapitäns könnte nach Angaben des Eigners der "Costa Concordia" zur Havarie des Kreuzfahrtschiffes geführt haben.

"Es scheint, dass der Kommandant Beurteilungsfehler gemacht hat, die schwerste Folgen gehabt haben", teilte die in Genua ansässige Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere mit.

Sie ging damit auf Distanz zu Kapitän Francesco Schettino, der das Schiff mit mehr als 4.200 Menschen an Bord am Freitagabend zu dicht an die Insel Giglio vor der toskanischen Küste gesteuert haben soll, wo es auf einen Felsen lief und leckschlug.

Bergungsmannschaften setzten unterdessen am Montag in der Früh die Suche nach den noch vermissten Passagieren und Besatzungsmitgliedern fort.

Mehr als zwei Tage nach dem Kentern des Schiffes wurden immer noch 15 Menschen vermisst.

Unterdessen wurde auch mit den Vorbereitungen für ein Leerpumpen der Öltanks der "Costa Concordia" begonnen.

Die niederländische Bergungsfirma Smit sei vom Eigner und dem Versicherer des Kreuzfahrtschiffs mit den Pumparbeiten beauftragt worden.

Der Kapitän sitzt seit Samstag in Untersuchungshaft.

Es sehe so aus, als seien die Entscheidungen des Kapitäns in der Notsituation nicht den üblichen Regeln von Costa Crociere gefolgt, erklärte die Reederei.

Zugleich wurde der Vorwurf einiger Passagiere zurückgewiesen, dass bei der Evakuierung in der Nacht auf Samstag nicht genügend Schwimmwesten zur Verfügung gestanden hätten. An Bord hatten sich auch 77 Österreicher befunden, die alle unverletzt davonkamen.

Dem Kapitän droht unter anderem ein Verfahren wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung. Berichten zufolge soll er das Schiff so dicht an die Insel herangesteuert haben, um Touristen im Hafen mit dem Signalhorn grüßen zu können.

Die Kreuzfahrtgesellschaft ging in ihrer Erklärung nicht weiter auf die Vorwürfe ein.

Einzelheiten zum Hergang des Unglücks erhofft man sich von der Auswertung der Blackbox des Schiffes, die ähnlich wie in Flugzeugen Kommunikation auf der Brücke und Steuerbefehle aufzeichnet.

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