Eintreffen in Genuas Hafen Voltri nahe der Werft Sestri Ponente.
Die letzte Reise der 2012 havarierten Costa Concordia ist zu Ende. Sirenen kündigten die Ankunft des Luxusliners im Verschrottungshafen Genuas an, nachdem es seit der Abfahrt von der Insel Giglio 200 Seemeilen (circa 350 Kilometer) zurückgelegt hatte. Schlepper führten die Costa Concordia im Rückgang zum Kai, wo es schrittweise zerlegt werden soll.
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Michael Thamm, deutscher Geschäftsführer von Costa Crociere, Betreiberin des havarierten Schiffe, stieg an Bord der Costa Concordia und gratulierte dem Team um Projektleiter Nick Sloane, das das Schiff von der Insel Giglio nach Genua geführt hat. Thamm unterzeichnete die Dokumente, mit dem der Besitz des Schiffes der Firma Saipem zur Verschrottung übergeben wird. "Das Bergungsteam hat Tolles geleistet. Es war die größte Bergungsaktion in der Schifffahrtsgeschichte. Die Freude für die gelungene Operation darf uns nicht die Opfer dieses Unglücks vergessen lassen. Wir wollen dafür sorgen, dass so ein Unglück nie wieder vorkommt", betonte Thamm.
"Der Auftrag ist erfüllt. Heute ist ein großartiger Tag und der Ende eines Notstands, der mit der Havarie im Jänner 2012 begonnen hatte", kommentierte Zivilschutzchef Franco Gabrielli. Zufrieden zeigte sich auch der italienische Umweltminister Gianluca Galletti, der mit seiner französischen Amtskollegin Segolene Royal polemisierte. "Wir haben alle Vorbeugungsmaßnahmen für einen sicheren Abtransport ergriffen. Alles ist Bestens verlaufen. Die Franzosen sollten uns mehr vertrauen", kommentierte Galletti. Die Politikerin hatte bemängelt, dass die Behörden ihres Landes nicht früher von Italien über die Route der Costa Concordia informiert worden seien.
"Die Costa Concordia ist nach Hause zurückgekehrt", sagte Genuas Hafenpräsident Luigi Merlo. Genua könne jetzt sein technisches Know-how unter Beweis stellen. Der Bau und die Verschrottung großer Schiffe seien aus Europa zum Großteil nach Asien abgewandert. Jetzt könnte das aber wieder ein wichtiges Segment für die europäische Industrie werden.
Der Auftrag zum Abwracken erhielt ein Konsortium der italienischen Ölfirma Saipem und der genuesischen Unternehmen Mariotti und San Giorgio. Um die Costa Concordia sollen Barrieren errichtet werden, um zu verhindern, dass gefährliche Stoffe ins Wasser gelangen. In einer ersten Phase sollen Möbel und die gesamte Inneneinrichtung der Costa Concordia entfernt werden. Erst danach kann die Abwrackung beginnen.