Costa Concordia

Wrack soll im Juli geborgen werden

12.01.2013

Gedenkmesse für Todesopfer an Bord aller Schiffe der Costa Crociere.

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Das Wrack der Costa Concordia soll schon im Juli abtransportiert werden und nicht erst im September, wie Experten meinen. "Man behauptet, dass das Schiff nicht vor September geborgen werden kann. Wir hoffen, dass dies aber schon bis Juli erfolgen wird", erklärte Gianni Onorato, Generaldirektor der Schifffahrtsgesellschaft Costa Crociere, dem Betreiber der Costa Concordia, im Interview mit der italienischen Tageszeitung "La Stampa" am Samstag.

Auf der italienischen Insel Giglio wird an diesem Wochenende der 32 Opfer der "Costa Concordia"-Havarie vor einem Jahr gedacht. Das Kreuzfahrtschiff war dort am 13. Jänner 2012 gekentert, nachdem es Kapitän Francesco Schettino zu nahe an die Küste gesteuert und einen Felsen gerammt hatte.

"Wir erleben die Tragödie, als wäre sie gestern geschehen. Dabei ist ein intensives Jahr vergangen, in dem wie viel unternommen haben. Es ist paradox: Unsere Arbeit ist im Grunde, dafür zu sorgen, dass die Menschen Spaß haben. Wir haben dagegen alles tun müssen, um die Leiden der Menschen zu lindern, deren Leben von dem Unglück erschüttert worden ist, oder die einen Angehörigen verloren haben. Wir haben alles getan, was in unserer Macht steht", erklärte Onorato.

Auch Costa Crociere wird der Opfer des Unglücks gedenken. In Genua ist am Sonntag eine Gedenkmesse mit den Mitarbeitern der Costa-Gruppe vorgesehen. Eine Messe wird außerdem auf allen Schiffen der Gesellschaft zelebriert.

Onorato gab zu, dass die Costa Crociere wegen des Unglücks schwere Schäden erlitten habe. "Trotz allem haben wir das Jahr 2012 mit einem leichten Gewinn abgeschlossen. Der Markt wächst und in diesem Jahr rechnen wir mit 1,5 Millionen Passagieren. Wichtig ist, dass das Unternehmen weiterhin investiert. 200 Personen sollen im Hauptquartier in Genua angestellt werden. Hier wird die Zahl der Mitarbeiter von 800 auf 1.000 steigen", so Onorato.

Die Feiern beginnen Sonntag früh mit der Wiederherstellung des von der Costa Concordia beschädigten Riffs. Dann wird eine Messe zelebriert, der sich eine Zeremonie für die Retter anschließt, die in der Nacht des Unglücks Dienst taten. Auch Vertreter der Schifffahrtsgesellschaft Costa Crociere und der italienischen Regierung werden erwartet. Die Organisatoren planen auch, Gedenkplaketten und einen Stein für Opfer und Retter zu enthüllen. Zudem soll es ein klassisches Konzert geben.

Um 21.45 Uhr, dem Zeitpunkt, als die Concordia den Felsen rammte, werden auf der ganzen Insel die Sirenen heulen, gefolgt von einer Schweigeminute. Kommenden Dienstag will Italiens Innenministerin Anna Maria Cancellieri Einwohnern Goldmedaillen überreichen, um ihre Solidarität zu würdigen.

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