Streit um Kuss
Costa-Kapitän will Blondine verklagen
27.02.2012
Moldawierin sprach von Kuss - Schettino sieht sich verleumdet.
Der Kapitän Francesco Schettino, der für die Havarie der "Costa Concordia" vor der Küste der toskanischen Insel Giglio verantwortlich gemacht wird, will die junge Frau aus Moldawien verklagen, die laut Medienberichten als wichtige Zeugin des Kreuzfahrtunglücks gilt. Schettino erwäge, die 25-jährige Domnica Tschemortan wegen Verleumdung anzuzeigen, berichteten die Rechtsanwälte des Kapitäns nach Angaben der Turiner Tageszeitung "La Stampa" (Montagausgabe).
Schettino wolle somit auf ein Interview der Moldawierin mit der Sonntagsausgabe der "Daily Mail" reagieren. Darin erzählte die Blondine, dass es zwischen ihr und Schettino in der Unglücksnacht einen leidenschaftlichen Kuss
, allerdings keinen Sex gegeben habe. "Ja, ich fühlte mich sehr hingezogen zu dem Kapitän und er war sichtlich auch sehr angetan von mir. Ich hatte mich sicher ein bisschen in ihn verschaut, weil er sehr gut aussehend und charmant ist", berichtete sie. Der Kuss hätte ihrer Ansicht nach nur ein Vorspiel für mehr gewesen sein, wäre es nicht zum Unglück gekommen.
"Viel schönere Frauen"
Tschemortan hatte von Oktober bis Dezember 2011 an Bord der "Costa Magica", einem Schwesterschiff der verunglückten "Costa Concordia", gearbeitet. Im Dezember hatte sie eine Kollegin vertreten müssen und kam so an Bord der "Costa Concordia", wo sie Schettino kennenlernte. "Einmal sagte er zu mir, dass ich nicht nur schön sei, sondern zudem sehr intelligent. Welche Frau würde solche Worte nicht gerne hören? Noch dazu, da auf diesem Schiff noch viel schönere Frauen anwesend waren."
Im Interview verteidigte Tschemortan erneut den Kapitän, der sich wegen fahrlässiger Tötung unter Hausarrest in seiner Wohnung in Meta di Sorrento bei Neapel befindet. "Er war ein sehr netter Mann und ich denke, dass aus ihm eine Art Monster gemacht wurde", sagte die Moldawierin.