19 Menschen noch vermisst

Costa-Unglück: Zwei weitere Frauenleichen

23.01.2012

 Die Leichen befanden sich unweit des Internet-Points im Schiff.

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© Reuters
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Einsatzkräfte haben am Montag im Wrack des havarierten Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia" vor der italienischen Insel Giglio zwei weitere Leichen gefunden. Dabei handelt es sich um zwei Frauen. Die Zahl der Todesopfer ist damit auf 15 gestiegen, 19 Menschen werden nach wie vor vermisst, teilt der Zivilschutz mit.

Taucher konnten sich Zugang zu Deck fünf verschaffen, wo mehrere Leichen vermutet werden. Im Einsatz ist auch ein ferngesteuerter Unterwasser-Roboter: "Rov" suchte am Montag die Umgebung des Schiffes ab, um eventuell Leichen zu entdecken. Jede Bewegung des Kreuzfahrtschiffes werde auch mit Satellitenaufnahmen verfolgt, sagte der Sprecher der Küstenwache.

Mysteriöse Blondine soll befragt werden
Die moldawische Polizei will im Auftrag der italienischen Behörden Domenice Tschermotan befragen. Die Frau hatte vergangene Woche in einem Interview mit dem moldawischen Fernsehen Schiffskapitän Francesco Schettino verteidigt und ihn als Held bezeichnet. Zugleich hatte sie bestritten, dass sie seine Geliebte sei. Die 25-Jährige hatte behauptet, dass sich alle Besatzungsmitglieder an Bord des havarierten Schiffes professionell verhalten hätten.

Tschemortan sagte, sie habe für die Costa-Reederei auf anderen Schiffen gearbeitet und habe an Bord der "Concordia" ihren 25. Geburtstag feiern wollen. Zum Zeitpunkt des Unglücks habe sie mit Freunden zu Abend gegessen. Sie bestritt, dass Schettino auf der Brücke Drinks genommen habe. Um 23.50 Uhr sei sie ins Wasser gesprungen, sagte sie. "Der Kapitän hat da noch auf der Brücke gearbeitet."

Kapitän hatte keine Drogen genommen
Unterdessen ergab ein Test, dass Unglücks-Kapitän Francesco Schettino vor dem Unfall keine Drogen eingenommen hatte. Dies ergab der Drogentest, dem der 52-Jährige nach dem Unglück unterzogen wurde.

Schettino will nicht als einziger die Verantwortung für das Unglück übernehmen und erhebt schwere Vorwürfe gegen "Costa Crociere". Die Kreuzfahrtgesellschaft sei informiert worden, dass er ein als "die Verneigung" bezeichnetes Manöver vor der toskanischen Insel Giglio durchführen habe wollen, bei dem das Schiff mit voller Beleuchtung und Sirenen die Küstenbewohner grüßt. Die "Verneigung" werde von Kreuzfahrtschiffen auf der ganzen Welt durchgeführt und sei eine Art von Werbung für die betroffene Gegend, berichtete Schettino in Aussagen vor den ermittelnden toskanischen Staatsanwälten.

Treibstoff wird abgepumpt
Der italienische Zivilschutz gab die Genehmigung für das Abpumpen des Treibstoffs aus der havarierten "Costa Concordia". Die Aktion sei genehmigt worden, da das Schiff stabil sei, sagte der Chef der italienischen Zivilschutzbehörde, Franco Gabrielli, am Montag. Die Suche nach weiteren Opfern des Unglücks solle fortgesetzt werden. "Es besteht keine Gefahr, dass das Schiff sinkt. Daher können wir mit dem Abpumpen beginnen", betonte Gabrielli.




 
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