Präsident Barack Obama will Amerikaner in einer TV-Rede am Mittwoch auf den Krieg gegen ISIS-Terrormilzen einschwören. Konturen der Strategie sickern durch.
Dienstag trifft sich US-Präsident Barack Obama mit Kongress-Führern, Mittwochabend will er mit einer "Rede an die Nation" die Amerikaner auf Kriegskurs gegen die ISIS-Terrormilizen im Irak und Syrien einschwören.
Das White House schweigt eisern über Details, doch der Sender ABC skizzierte Umrisse von Obamas Strategie:
- Obama will US-Schläge mit Kampfjets und Drohnen ausweiten. Seit 8. August flogen die US-Streitkräfte 150 Einsätze gegen ISIS-Ziele, zuletzt wurden die Milizen auch nahe des strategisch wichtigen Haditha-Dammes und der Stadt Mosul angegriffen. So sollen sie zurückgedrängt, ihr Einflussbereich sukzessive verringert werden.
- Die Luftschläge dürften auf Syrien ausgeweitet werden, wird erwartet. Obama habe diesbezüglich aber noch keine Entscheidung getroffen, ob die USA dort selbst Luftangriffe gegen ISIS exekutieren wird. Fest steht: Angriffe auf die "Save Havens" des Terrorstaates innerhalb Syriens sind für den Erfolg entscheidend. Erwartet wird bei Obamas Rede auch Auskunft, wen er in Syrien als "Bodentruppen" gegen ISIS unterstützen wolle. Bisherige Kommentare deuteten darauf hin, dass das White House auf die Rebellen der "Free Syrian Army" setzen wolle.
- Die USA wollen selbst keine Bodentruppen entsenden, abgesehen von Kommandoaktionen der "Special Forces" oder Operation des Geheimdienstes CIA. Obama dürfte beim "Bodenkrieg" zum Zurückdrängen von ISIS auf verstärktes Training der Irakarmee und Bewaffnung der Kurden und – möglicherweise – der Syrienrebellen setzen, so ABC.
- Die USA will eine internationale Koalition beim Kampf gegen ISIS schmieden: Beim NATO-Gipfel berieten bereits neun Staaten, darunter Australien, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Polen und die Türkei. US-Außenminister John Kerry wollte am Dienstag Gespräche in Jordanien und Saudi-Arabien führen.