Das Britisches Oberhaus fordert Strategien für Cyber-Verteidigung durch die NATO.
Abgeordnete des britischen Oberhauses haben von den NATO-Staaten eine bessere Zusammenarbeit bei der Abwehr von Angriffen auf Computernetze verlangt. Der derzeitige Mangel an Kooperation, auch in der EU, sei schockierend, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht. Darin wird eine zweitägige Übung offengelegt, in dem englische Sicherheitskräfte im November einen Großangriff auf das Telefonnetz simulierten. Die Cyber-Verteidigung soll ein Kernpunkt der neuen Bündnisstrategie werden, die derzeit erarbeitet wird.
Zunehmende Gefahr durch "Cyber-War"
Der britische
Inlandsgeheimdienst MI5 warnte vor der zunehmenden Gefahr eines
"Cyber-Wars". China und Russland nutzten neue Technologien um zu spionieren.
Der Abgeordnete Michael Jopling forderte eine koordinierte Zusammenarbeit
der Bündnisstaaten, damit Doppelstrukturen vermieden werden könnten.
Die NATO mahnt schon seit Jahren die Entwicklung von Abwehrmaßnahmen gegen Angriffe aus dem Netz an. Vor drei Jahren legte eine Attacke auf den Mitgliedsstaat Estland viele Webseiten von Behörden und Unternehmen lahm. Ein Jahr später gründete die NATO ein Forschungszentrum in der estnischen Hauptstadt Tallinn, in dem an Abwehrstrategien gearbeitet wird.
Expertengruppe
Die Abwehr von Cyber-Angriffen soll ein
wesentlicher Baustein der neuen Bündnisstrategie sein. Unter der Leitung der
ehemaligen US-Außenministerin Madeleine Albright arbeitet derzeit eine
Expertengruppe an dem Papier, das auf einem Gipfeltreffen im November
beschlossen werden soll. Das bisherige strategische Konzept der NATO stammt
von 1999.