Flüchtlinge

Dänen und Schweden machen Grenzen dicht

04.01.2016

Nach Schweden führt nun auch Dänemark Passkontrollen ein.

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Dänemark führt ab sofort vorübergehende Passkontrollen an der Grenze zu Deutschland ein. Dazu sehe sich das Land gezwungen, nachdem die schwedische Regierung am Montag Kontrollen vor der Einreise nach Schweden aus Dänemark gestartet hatte, teilte der dänische Ministerpräsident Lars Lokke Rasmussen bei einer Pressekonferenz in Kopenhagen mit.

Hohe Zahl von Flüchtlingen
Verkehrsunternehmen überprüfen seit Montag jeden Passagier in Zügen, Bussen und auf Fähren Richtung Schweden. Die Maßnahme hatte das Land ergriffen, um die hohe Zahl der Flüchtlinge einzudämmen.
 

Schweden startete Ausweiskontrollen
Angesichts des anhaltenden Flüchtlingsandrangs hat Schweden bei der Überfahrt von Dänemark vorerst wieder eine Ausweispflicht eingeführt. Die Kontrolle der Personalpapiere gilt seit Montagmitternacht für Reisende in Zügen, Bussen und Fähren, die von Dänemark aus über die Öresund-Brücke nach Schweden wollen.

Damit sind vor allem auch Pendler betroffen. Die Öresund-Brücke war in der jüngsten Vergangenheit auch ein Anlaufpunkt für zahlreiche Flüchtlinge.

Ausweiskontrolle
Schweden hatte Mitte November bereits wieder sporadische Grenzkontrollen eingeführt, woraufhin die Zahl der ankommenden Flüchtlinge drastisch sank. Im Dezember verabschiedete das schwedische Parlament dann ein Gesetz, das die Verkehrsbetriebe zur Ausweiskontrolle an der Öresund-Brücke verpflichtet. Diese reagierten wegen der damit verbundenen Mehrkosten mit harscher Kritik. Von Kopenhagen aus pendeln täglich rund 8.600 Menschen ins südschwedische Malmö.

Im vergangenen Jahr erreichten über eine Million Flüchtlinge Europa, die meisten von ihnen flohen aus den Konfliktgebieten in Syrien, Afghanistan und dem Irak. Schweden mit seinen knapp zehn Millionen Einwohnern verfolgt traditionell eine großzügige Asylpolitik. 2015 nahm das Land rund 160.000 Schutzsuchende auf.

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