Forscher haben die Ursache für das Massensterben nun geklärt.
Als die Truppen des spanischen Eroberers Hernando Cortes 1519 in Mexiko landeten, dürften Schätzungen zufolge rund 25 Millionen Menschen im Aztekenreich gelebt haben. Nur 80 Jahre später waren es nur mehr rund eine Million. Forscher haben nun herausgefunden, wie die Bevölkerungszahl so rapide abnehmen konnte.
Unumstritten ist seit Jahren, dass der dramatische Bevölkerungsschwund auf drei Epidemien zurückzuführen ist. Die autochthone Bevölkerung war auf die eingeschleppten Krankheitserreger nicht vorbereitet und starb an Seuchen. Bei der ersten Epidemie 1520 handelte es sich um Pocken, die beiden anderen Epidemien waren bisher ungeklärt.
Eine Krankheitswelle, die zwischen 1545 und 1550 wütete, kostete rund 15 Millionen Menschen das Leben. Ein internationales Forscherteam hat nun das Erbgut in den Skeletten von Opfern der sogenannten „Cocoliztli“-Epidemie untersucht. Das Ergebnis: Bei mehreren Proben zeigten sich Spuren einer Unterart des Bakteriums Salmonella enterica. Dieses Bakterium verursacht Fieber, Dehydrierung und Magen-Darm-Infektionen. Die bekannteste Form ist Typhus.