Das sagt ÖSTERREICH

Das bleibt von Benedikt XVI.: Sein Rücktritt

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Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Außenpolitik-Chef Karl Wendl.

Benedikt XVI. wird heute (fast) wie ein amtierender Papst beigesetzt.

Ehre. Sarg aus Zypressen-Holz, Grab- Beigaben im Edel-Metallzylinder. Münzen, ­Medaillen – wie bei einem normalen Papst. Doch Benedikt war kein normaler Papst. Er trat zurück. Legte das Amt zurück. Emeritierte, versetzte sich selbst in den Ruhestand, ein einzigartiger Vorgang. Er be­freite sich von der erdrückenden Pflicht der Alltagskirche.

Rücktritt machte das Amt weltlicher

Vermächtnis. Benedikt war umstritten. Zu intellektuell. Zu konservativ. Er weigerte sich, die Kirche zu öffnen. Löste Empörung bei Gläubigen aus, erzürnte Juden und Moslems. Ewig in Erinnerung bleiben wird aber sein Rücktritt. Das hat den Vatikan zutiefst geprägt. Dieser einzig­artige Schritt hat das Amt des Papstes entzaubert. Schlagartig war die Pontifex-Ernennung nicht mehr gottgegeben, der Schritt hat das Amt weltlich gemacht. Es ist menschlicher geworden. Das ist sein Vermächtnis.

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