Studie zeigt, wie Flüchtlinge über Demokratie und Gleichberechtigung denken.
Die große Mehrheit der seit 2013 nach Deutschland Geflüchteten ist einer Studie zufolge für Demokratie und Gleichberechtigung von Mann und Frau. In der repräsentativen Befragung unterstützten 96 Prozent der Flüchtlinge die Aussage, dass "man ein demokratisches System haben sollte". 92 Prozent sagten, dass "gleiche Rechte von Männern und Frauen" ein Bestandteil von Demokratien sind.
Die gemeinsame Studie des Flüchtlingsbundesamtes, des Forschungsinstituts IAB und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung wurde am Dienstag in Berlin vorgestellt.
Hohe Bildungsmotivation
Deutschlands Arbeitsministerin Andrea Nahles sagte: "Die zu uns kommenden Menschen sind gerade wegen unserer Werte und Bürger- sowie Minderheitenrechte nach Deutschland gekommen." Zudem gebe es eine hohe Zustimmung zu gleichen Rechten für Frauen. "Ich hoffe, dass diese Erkenntnisse zur Versachlichung der Debatte in Deutschland beitragen werden", sagte Nahles.
Die meisten Flüchtlinge haben zudem eine hohe Bildungsmotivation, berichtete Studienautor Herbert Brücker vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). "Rund zwei Drittel wollen noch einen beruflichen Abschluss oder ein Hochschulstudium in Deutschland absolvieren", sagte er. Etwa drei Viertel der Flüchtlinge hätten bereits Berufserfahrungen. Die Integration in den deutschen Arbeitsmarkt stehe aber erst am Anfang, sagte Brücker. Lediglich 14 Prozent der Befragten seien derzeit in irgendeiner Form erwerbstätig. Die Erwerbsmotivation sei aber hoch: 78 Prozent wollten sicher, weitere 15 Prozent wahrscheinlich arbeiten.