Die "vegane Vloggerin" hatte einen wirren Internet-Auftritt.
Die mutmaßliche Schützin in der Youtube-Zentrale, die 38-jährige Nasim Aghdam, hatte selber einen Youtube-Account und glaubt an eine Verschwörung. Aghdam beschrieb sich als "berühmte Aktivistin für Tierrechte in der persischen/türkischen Gemeinschaft" oder auch "vegane Vloggerin". Vier Menschen wurden durch ihren Amoklauf verletzt – jetzt kommen immer mehr Details ans Licht.
Sie beschwerte sich auf ihrer Homepage, dass Youtube ihre Videos "filtere" und sie von der Video-Plattform diskriminiert werde. Die Zugriffszahlen auf ihre Aufnahmen sollen stark zurückgegangen sein, wie sie selbst in Beispiel-Fotos beweisen wollte.
Auf ihre Fitness-Videos soll Youtube offenbar Altersbeschränkungen gegeben haben. Sie habe daraufhin mehrmals den Support kontaktiert und sprach von "Zensur". Außerdem seien ihre Videos nicht bezahlt worden, beschwerte sie sich. Der Account der mutmaßlichen Schützin ist inzwischen gelöscht. Einige User haben noch bizarre Videos von ihr gesichert.
Die Polizei geht den Hinweisen einer Beziehungstat nach. Aber eine gezielte Aktion gegen Youtube wird wohl auch nicht ausgeschlossen werden können. Aghdam hatte wohl einen Realitätsverlust und machte Youtube für ihre niedriger werdenden Zugriffszahlen verantwortlich.
Aghdams Vater, Ismail Aghdam, sagt gegenüber Medien, dass YouTube "alles gestoppt" habe und seine Tochter "wütend gemacht" habe.