39 Tote
Das ist der Attentäter von Istanbul
02.01.2017
Die türkische Polizei fahndet nach diesem mutmaßlichen Täter.
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Die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat sich zu dem Anschlag auf einen bekannten Nachtclub in Istanbul bekannt. Der Schütze sei ein "heldenhafter Soldat des Kalifates", erklärte die Gruppe am Montag über den Messaging-Dienst Telegram. Von den türkischen Behörden gab es zunächst keine Stellungnahme.
Bei den Ermittlungen zu dem Anschlag nahm die türkische Polizei laut Medienberichten acht Verdächtige fest. Weitere Angaben zu den am Montag gefassten Verdächtigen machte die Nachrichtenagentur Dogan zunächst nicht. Laut Dogan setzt die Polizei ihre Fahndung fort, der Attentäter selbst sei offenbar weiter auf der Flucht.
Der flüchtige Täter hatte in der Silvesternacht das Feuer auf Gäste des Promiclubs "Reina" am Bosporus eröffnet und mindestens 39 Menschen erschossen, darunter viele Ausländer. Österreicher sind keine unter den Opfern. Es seien Österreicher im Club anwesend gewesen, sie seien aber unverletzt, so Außenminister Sebastian Kurz im "Ö1-Morgenjournal" am Montag. Sie seien bei ihrer Ausreise unterstützt worden.
"Allahu akbar"
Zeugen zufolge benutzte der Täter ein Schnellfeuergewehr und rief "Allahu akbar" (Allah ist groß). Die Polizei fahndet nach dem Mann und veröffentlichte ein Foto des Verdächtigen, das von einem Überwachungsvideo stammt. Der Zeitung "Hürriyet" zufolge gehen die Behörden davon aus, dass der Täter Verbindungen zum IS hat und aus einem zentralasiatischen Land stammt; der flüchtige Attentäter könnte demnach aus Kirgistan oder Usbekistan stammen. Das Blatt "Habertürk" berichtete, am Tatort seien sechs leere Magazine gefunden worden. Demnach gab der Täter wohl mindestens 180 Schüsse ab.
Die Zeitung "Hürriyet" berichtete am Montag unter Berufung auf Geheimdienstinformationen, es gebe Hinweise darauf, dass der Angriff auf den Club von derselben IS-Zelle ausgeführt worden sei wie der Anschlag auf den Istanbuler Atatürk-Flughafen. Bei dem Angriff auf den größten Flughafen des Landes hatten sich im Juni Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Sie rissen 45 Menschen mit in den Tod. Die türkische Regierung machte den IS dafür verantwortlich, der sich nicht dazu bekannte.