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Das ist der Bruder des Toulouse-Killers

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Geistiger Anstifter: Schon 2007 als Islamist im Visier der Polizei.

Der Serienattentäter von Toulouse soll durch seinen großen Bruder radikalisiert worden sein: Abdelkader Merah, gegen den am Wochenende ein Ermittlungsverfahren wegen Beihilfe zu den drei Bluttaten eröffnet wurde, gilt schon seit Jahren als überzeugter Islamist. Im Jahr 2007 tauchte sein Name bereits in einer Untersuchung gegen eine terroristische Vereinigung auf, die "Heilige Krieger" für den Irak rekrutierte. Abdelkader Merah wurde in dem Fall aber nie verurteilt.

Der 29-Jährige ist im Großraum Paris inhaftiert, wo er zu seiner möglichen Mittäterschaft an der Attentatserie seines jüngeren Bruders Mohamed befragt wurde. Seine Anwältin Sophie Laguens versicherte, Abdelkader habe die sieben Morde des von Elitepolizisten erschossenen 23-Jährigen "scharf verurteilt". Abdelkader hoffe nur, dass er nun nicht zum "Sündenbock" gemacht werde.

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Einiges weist aber darauf hin, dass der gelernte Maler einen erheblichen Einfluss auf seinen jüngeren Bruder ausübte und bis zuletzt in engem Kontakt zu ihm stand. Abdelkader soll laut Polizeikreisen auch dabei gewesen sein, als Mohamed den Motorroller stahl, mit dem er von den drei Tatorten flüchtete. Die Ermittler prüfen nun, ob der 29-Jährige womöglich auch Waffen für seinen Bruder besorgte oder an der Finanzierung der Anschläge beteiligt war.

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Die beiden Brüder und ihre Geschwister wuchsen bei der alleinerziehenden Mutter im südfranzösischen Toulouse auf, die völlig überfordert gewesen sein soll. Nachdem der Vater die Familie verlassen hatte, wurde Abdelkader nach und nach zu einer Art Familienoberhaupt. Den Ermittlern zufolge "spielte er eine wichtige Rolle" bei der Radikalisierung seines Bruders, der nach einer Serie von Delikten wie Diebstahl zwischen 2007 und 2009 im Gefängnis saß. Dort habe ihn Abdelkader regelmäßig besucht.

Im Gefängnis soll laut Staatsanwaltschaft die islamistische Radikalisierung des jungen Mohamed begonnen haben. Laut einem früheren Mitinsassen brachte Abdelkader seinem Bruder CDs mit - "mit islamischen Liedern, dem Geräusch von Explosionen, er hörte das bei voller Lautstärke von früh bis spät". Von durchgeschnittenen Kehlen und korrupten Ungläubigen, die in der Hölle enden würden, sei darauf die Rede gewesen.

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Unauffällig
Abdelkader führte ein unauffälliges Leben in seinem kleinen Haus im Städtchen Auterive rund 40 Kilometer südlich von Toulouse. Seine Frau, mit der er seit 2006 nach islamischen Recht verheiratet ist, nicht aber vor dem französischen Standesamt getraut wurde, trägt das religiöse Kopftuch. Er selbst "war europäisch gekleidet", erzählt Nachbarin Hélène Provenzano. In seinem Sportverein war er häufig im Trikot von Olympique Marseille zu sehen.

Früher soll Abdelkader aber sehr wohl in der traditionellen, nordafrikanischen Tunika unterwegs gewesen sein. Doch nach dem 2007 aufgenommenen Ermittlungsverfahren zur Rekrutierung von Irak-Kämpfern, in dem auch sein Name auftauchte, legte er laut Lokalpresse die äußeren Zeichen seines islamischen Glaubens ab. Abdelkader soll zusammen mit einem Hauptbeschuldigten des Falles nach Ägypten gereist sein. Acht Männer wurden schließlich 2009 zu Gefängnisstrafen verurteilt, Abdelkader kam ungeschoren davon.

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Die Gruppe hatte Verbindungen zu einem Franzosen syrischer Abstammung, der in der kleinen Gemeinde Artigat in Südwestfrankreich lebt. Olivier Corel, der auch "der Scheich" genannt wird, empfängt dort junge Leute aus Toulouse, um mit ihnen über den Islam zu sprechen. Den Geheimdiensten ist der 65-Jährige als Salafist bekannt. Anfang 2012 kam auch Abdelkader nach Artigat, zusammen hätten sie Koran-Verse rezitiert, sagte Corel der Nachrichtenagentur AFP.

Klar ist laut Ermittlern, dass Abdelkader schon lange "Salafist und überzeugter Fundamentalist" ist. In der Moschee von Bellefontaine in Toulouse, in der die Brüder häufiger zusammen gewesen sein sollen, erinnern sich die Imame allerdings nicht an die beiden.

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