Die Opfer der Loveparade stammen aus sieben Nationen.
Sie wollten mit viel Liebe die Party ihres Lebens feiern – und sollten nie mehr wieder zurückkehren. 20 junge Menschen, alle zwischen 20 und 40 Jahre alt, haben die Massenpanik bei der Love Parade nicht überlebt. Das letzte Opfer verstarb am Montagabend.
20 Familien trauern
Unter den Toten ist die 21-jährige
Italienerin Giulia Minola aus Brescia. Wie Medien berichten, machte die
Modedesign-Studentin eine Tour durch Europa - am vergangenen Freitag führte
ihre Reise zur Love Parade. Zum Zeitpunkt, als es zur Panik kam, war sie mit
einer Freundin im Tunnel. Giulia ist erdrückt worden, ihre Freundin landete
verletzt im Spital.
Giulia Minola (21).
Neben Giulia fanden noch 18 andere Raver im Tunnel ihren Tod. Die zwei spanischen Erasmus-Studentinnen Clara Zapater (22) und Marta Acosta (21) aus Münster konnten nicht mehr aus dem Gedränge flüchten.
Clara Zapater (22), links, und Marta Acosta (21).
Weiters starben elf Deutsche, darunter ein junger Mann (21) aus Niedersachsen und Raver aus Gelsenkirchen, Castrop-Rauxel, Bad Oeynhausen, Bielefeld, Mainz, Lünen, Hamm, Bremen und Steinfurt. Eine getötete Chinesin lebte in Düsseldorf, die anderen ausländischen Opfer sind eine Frau aus Australien (27), ein Niederländer und ein Opfer aus Bosnien.
Kerzen und Worte
Am Tag nach der Katastrophe versammelten sich
beim Tunnel Hunderte Trauernde, die der Toten gedachten. Überall flackerten
Kerzen. Blumen wurden auf den Boden gelegt. Briefe wurden hinterlegt:
„Warum??? Wir wollten nur einen Tag gemeinsam verbringen. Tanzen, lachen..."
Das offizielle Deutschland ist bestürzt:"Ich bin entsetzt und traurig“, sagte Kanzlerin Angela Merkel. Auch Papst Benedikt XVI. gedachte der Toten.
Trauerfeier geplant
Die Stadt Duisburg plant eine Trauerfeier
für die 20 Todesopfer. Außerdem sollte an diesem Montag ein Kondolenzbuch
ausgelegt werden, sagte Duisburgs Bürgermeister Adolf Sauerland (CDU).
Verletzte außer Lebensgefahr
Von den mehr als 510
verletzten Menschen befindet sich niemand mehr in Lebensgefahr. Dies sagte
am Montag der Sprecher der Staatsanwaltschaft Duisburg, Rolf Haferkamp. Er
wollte zunächst keine Angaben zu Medienberichten machen, wonach Unterlagen
belegen sollen, dass massive Sicherheitslücken zu der Panik mit 20 Toten
geführt haben.