Favoritensieg
De Blasio neuer Bürgermeister von New York
06.11.2013Demokraten jubeln über ersten Sieg in New York seit zwei Jahrzehnten.
Der Demokrat Bill de Blasio ist wie erwartet zum neuen Bürgermeister von New York gewählt worden. Das berichteten mehrere US-Medien am Dienstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf vorläufige Ergebnisse. Damit übernimmt der 52-Jährige das Spitzenamt in der US-Ostküstenmetropole vom parteilosen Milliardär Michael Bloomberg, der nach drei Amtszeiten nicht mehr antreten durfte. De Blasios Wahlkampf-Team twitterte kurz nach Schließung der Wahllokale: "Danke, New York City!"
De Blasio galt als klarer Favorit und hatte in den letzten Umfragen mehr als 40 Prozentpunkte vor seinem republikanischen Rivalen Joe Lhota gelegen. Er wird sein neues Amt am 1. Jänner 2014 antreten. Damit stellt die Demokratische Partei erstmals seit zwei Jahrzehnten den Bürgermeister von New York. Die Mehrheit der Menschen in der Metropole vertritt eher linksliberale Ansichten, sechs Mal so viele New Yorker sind als Stammwähler bei den Demokraten wie bei den Republikanern eingetragen.
Bürgerbeauftragter
De Blasio schaut seit 2010 als gewählter Bürgerbeauftragter der Stadtverwaltung auf die Finger. Scharfe Kritik äußerte er an der umstrittenen Praxis willkürlicher Polizeikontrollen, die Kritikern zufolge vor allem Schwarze und Hispanics trifft. Die Sympathien ethnischer Minderheiten sicherte sich de Blasio auch, indem er seiner Frau und den beiden Kindern im Wahlkampf einen prominenten Platz einräumte. Gemeinsam präsentierten sie sich als moderne Familie, in der Hautfarbe und Herkunft keine Rolle spielen.
Außerdem fanden am Dienstag in den US-Bundesstaaten New Jersey und Virginia Gouverneurswahlen statt. In New Jersey wurde Medienberichten zufolge der beliebte republikanische Gouverneur Chris Christie wiedergewählt. Der 51-jährige Politiker, der mit seinem Einsatz nach dem Hurrikan "Sandy" vor einem Jahr über die Parteigrenzen hinweg Anerkennung erntete, gilt als möglicher Präsidentschaftskandidat der Republikaner bei den Wahlen 2016. In Virginia lag der Demokrat Terry McAuliffe in letzten Umfragen nur wenige Prozentpunkte vor dem Republikaner Ken Cuccinelli, der dem erzkonservativen Tea-Party-Flügel nahesteht.