NS-Verbrecher

Demjanjuk "nach Deutschland verschleppt"

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Der Angeklagte gab beim Prozess in München eine erste Erklärung ab.

Der mutmaßliche NS-Wachmann John Demjanjuk hat sich vor dem Landgericht München erstmals selbst erklärt. Am Ende seines Lebens sei eine falsche Anklage gegen ihn erhoben worden, hieß es in der von dem 90-Jährigen unterschriebenen Erklärung, die sein Anwalt Ulrich Busch am Dienstag verlas. Trotz dreißigjähriger Verfolgung in Israel, den USA und in Polen sei er im 90. Lebensjahr nach Deutschland zwangsverschleppt worden. "Ich bin den Menschen dankbar, die mir in einer aussichtslosen Lage helfen, den von mir als Folter und Tortur empfundenen Prozess durchzustehen."

Abertausende zur KZ-Arbeit gezwungen
Deutschland sei schuld, dass er durch einen Vernichtungskrieg seine Heimat verloren habe, in Kriegsgefangenschaft geraten und zum Arbeitssklaven gemacht worden sei. Nur mit Gottes Hilfe habe er überlebt. Deutschland sei verantwortlich, "dass Abertausende zur Mitarbeit in perversen Massenvernichtungslagern durch Gewalt und Todesdrohung gezwungen wurden und Hunderte, die sich weigerten, getötet wurden".

Ob Demjanjuk diese Aussage, die auf sogenannte Hilfswillige in den Vernichtungslagern anspielt, auch auf sich selbst bezog, blieb offen. Der gebürtige Ukrainer ist angeklagt, als Nazi-Helfer 1943 bei der Ermordung von 27.900 Juden in den Gaskammern des Vernichtungslagers Sobibor geholfen zu haben. Seit Ende November muss er sich in München wegen Beihilfe zum Mord verantworten. Er hat bisher zu den Vorwürfen geschwiegen.

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