Mehrere hundert Menschen haben am Sonntagabend am Berliner Alexanderplatz gegen die AfD protestiert. Sie versammelten sich vor dem Club "Traffic Berlin", in dem die rechtspopulistische Partei ihre Wahlparty veranstaltete. Die Polizei war mit dutzenden Einsatzkräften vor Ort und sperrte den Bereich um den Clubeingang ab. Die Polizei berichtete von Stein- und Flaschenwürfen.
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Polizisten seien aus der Menge mit Flaschen und Steinen beworfen worden, vereinzelt habe es Festnahmen gegeben, sagten Polizei-Sprecher. Inzwischen sei der Protest überwiegend friedlich. Es habe vereinzelt Festnahmen wegen "kleinerer Vorfälle" gegeben. Die Demonstranten skandierten unter anderem "Ganz Berlin hasst die AfD" und "Nationalismus raus aus den Köpfen".
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Zunächst verfolgten die AfD-Anhänger den Protest von einem zur Lounge ausgebauten Balkon und fotografierten die Demonstranten. Später räumte ein privater Wachdienst den Balkon aus Sicherheitsgründen.
Auch in weiteren deutschen Städten gab es spontane Kundgebungen aus Protest gegen den Einzug der AfD in den Bundestag. In Köln zogen etwa 400 Menschen durch die Innenstadt. In Hamburg machte sich am Abend ein Demonstrationszug auf den Weg in Richtung Rathaus und zur örtlichen AfD-Parteizentrale, wie Aktivisten im Internetdienst Twitter berichteten. Weitere Kundgebungen gegen die AfD wurden unter anderem aus Frankfurt am Main, München und Düsseldorf gemeldet.
Bei der Bundestagswahl erhielt die AfD laut Hochrechnungen gut 13 Prozent der Stimmen. Sie zieht damit als drittstärkste Kraft ins Parlament ein.