US-Wahl
Demokraten-Aufstand gegen Biden: "Er schien mich nicht zu erkennen“
20.07.2024Noch immer klammert sich US-Präsident Joe Biden an die Macht.
Die Berichte über einen Rückzug von US-Präsident Joe Biden (81) als demokratischer Kandidat bei den Präsidentschaftswahlen im November werden immer konkreter. Seit Tagen gibt es enormen Druck aus der eigenen Partei.
Hintergrund der Revolte sind Zweifel an der geistigen Fitness des Präsidenten - und seiner Fähigkeit, sein Amt weitere vier Jahre auszuüben. Eine neue Welle an demokratischen Kongressabgeordneten äußerte am Freitag Sorge, dass Biden die Präsidentenwahl gegen seinen republikanischen Kontrahenten Donald Trump verlieren und die Partei womöglich künftig in keiner der beiden Parlamentskammern mehr das Sagen haben dürfte.
"Er schien mich nicht zu erkennen"
Hinter den Kulissen versucht Medienberichten zufolge auch die allererste Reihe der Partei, Biden zum Rückzug zu bewegen, darunter die beiden Top-Demokraten aus dem Kongress, Chuck Schumer und Hakeem Jeffries, wie auch die frühere Vorsitzende des Repräsentantenhauses und weiterhin einflussreiche Demokratin Nancy Pelosi. Bidens früherer Chef, Ex-Präsident Barack Obama, soll ebenfalls Bedenken geäußert haben. Unter jenen Demokraten, die sich mit öffentlichen Rückzugsforderungen vorgewagt haben, sind mehrere enge Verbündete Pelosis.
Die konzertierte Aktion aus der eigenen Partei ist bemerkenswert. Auch die Tatsache, dass nicht öffentliche Wortmeldungen der einflussreichsten Demokraten im Land in den vergangenen Tagen parallel nach außen drangen, dürfte kein Zufall sein.
Der demokratische Abgeordnete Seth Moulton aus Massachusetts beschrieb in seiner Rückzugsforderung eine Begegnung mit Biden am Rande der Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des D-Days. "Zum ersten Mal schien er mich nicht zu erkennen", schrieb Moulton. Das könne zwar mit zunehmendem Alter passieren, er glaube aber, dass seine Erfahrung in der Normandie "Teil eines tieferen Problems" sei.