Weltjugendtag

Demonstrationen bei Papst-Besuch in Rio

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Demonstranten enttäuscht über Papst-Rede in Rio de Janeiro.

Mit seiner ersten Rede zum Weltjugendtag 2013 in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro hat Papst Franziskus auch für Enttäuschung gesorgt. Das Oberhaupt der katholischen Kirche hatte in seiner Ansprache im Gouverneurspalast Guanabra am Montag die Proteste in Brasilien während der vergangenen Wochen nicht erwähnt. Damit habe er die Erwartungen vieler nicht erfüllt, berichteten brasilianische Medien am Dienstag.

Franziskus ging nicht auf Proteste ein

Aussagen zu den Ausschreitungen in Brasiliens Straßen und deren Hintergründe schien er den Zeitungsberichten zufolge zu vermeiden. Franziskus zeigte sich lediglich besorgt über die hohe Jugendarbeitslosigkeit weltweit, ohne dabei konkret auf die sozialen Missstände in Brasilien einzugehen.

Präsidentin Rousseff hofft auf Unterstützung der Kirche

Präsidentin Dilma Rousseff, die am Montag mit dem Pontifex zusammentraf, äußerte indes ihre Hoffnung auf Unterstützung bei der Bewältigung von gesellschaftlichen Problemen durch die katholische Kirche. Papst Franziskus stehe für die Werte der Gerechtigkeit, Brüderlichkeit und Solidarität mit den Ausgeschlossenen, sagte Rousseff gegenüber der Mailänder katholischen Tageszeitung "Avvenire" (Dienstag), wie Kathpress berichtete.

Landesweite Proteste wegen Korruption und Missstände

In den vergangenen Wochen kam es in brasilianischen Städten immer wieder zu Protesten gegen die soziale Ungleichheit, Korruption und die hohen Ausgaben für Sport-Großereignisse wie die Fußball-WM 2014. Auch bei der Ankunft des Papsts kam es in der Nähe des Gouverneurspalastes zu Protesten und Ausschreitungen.

Die brasilianische Polizei ist am Montag mit Tränengas und Wasserwerfern gegen Demonstranten vorgegangen, die gegen die hohen Kosten des Papst-Besuches protestierten.

Demonstrationen bei Papst-Besuch in Rio

Hunderte Demonstranten seien in der Nähe des Gouverneurssitzes in Rio de Janeiro, wo sich Papst Franziskus mit der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff traf, von der Polizei vertrieben worden, berichteten Augenzeugen. Ein Fotograf sei blutend am Boden gelegen, mindestens ein Demonstrant sei festgenommen worden. Nach Angaben von Polizisten wurde aus der Menge ein Molotow-Cocktail geworfen.

Papstbesuch kostet 40 Mio. Euro
Der Besuch des Papstes und der am Dienstag beginnende Weltjugendtag kosten den brasilianischen Steuerzahler mehr als 40 Millionen Euro. In Brasilien waren im Juni hunderttausende meist jugendliche Demonstranten gegen Korruption und die Verschwendung von Steuermitteln etwa für die Fußballweltmeisterschaft 2014 und die Olympischen Spiele 2016 auf die Straße gegangen. Teilweise gab es gewaltsame Zusammenstöße mit der Polizei.

Papst Franziskus war am Montag zur ersten Auslandsreise seiner Amtszeit in Brasilien eingetroffen. In der Metropole Rio de Janeiro findet in den kommenden Tagen der katholische Weltjugendtag statt. Etwa 30.000 Polizisten und Soldaten sind zum Schutz des Papsts und des Weltjugendtags im Einsatz.

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