Stolpert der siegverwöhnte Republikaner-Rüpel Donald Trump doch noch?
Beim „Super-Samstag“ mit Vorwahlen in vier US-Staaten setzte dem vulgären Rechtsaußen sein gefährlichster Rivale Ted Cruz arg zu: „Comeback-Cruz“ stampfte Trump in Kansas mit 48,1 zu 23,3 Prozent mit 25 Prozent Vorsprung ein. Er gewann auch überraschend in Maine. Trump holte sich zwar Kentucky und Louisiana, doch mit weniger Vorsprung als erwartet.
Trump wankt
Der enttäuschende Abend macht den bisherigen „Teflon-Politiker“ Trump plötzlich angreifbar. Die Flut von Attacken wegen Business-Flops und Charakterschwächen zeigt erstmals Wirkung.
Und es geht Schlag auf Schlag: Am Sonntag wurde in Puerto Rico gewählt (das Ergebnis stand bei Redaktionsschluss noch aus), morgen folgen Hawaii, Idaho, Mississippi und Michigan. Fast aussichtslos ist die Lage für Senator Marco Rubio, der weit zurückfiel.
Hillary siegt
Bei den Demokraten gewann Hillary Clinton die Vorwahl in Louisiana, Rivale Sanders holte sich Nebraska und Kansas. (bah)
Sanders und Rubio gewannen in zwei weiteren Vorwahlen
US-Senator Bernie Sanders bleibt im Präsidentschaftsrennen der Demokraten ein zäher Gegner für Ex-Außenministerin Hillary Clinton. Der 74-Jährige gewann am Sonntag die Vorwahl im US-Staat Maine klar vor seiner Rivalin, nachdem er bereits am Vortag in Kansas und Nebraska gesiegt hatte.
Rubio gewinnt in Puerto Rico
Auf republikanischer Seite entschied Senator Marco Rubio aus Florida eine Vorwahl am Sonntag im US-Territorium Puerto Rico für sich. Am Samstag hatte er dagegen bei Abstimmungen in vier US-Staaten nicht einmal einen zweiten Platz erreichen können.
Clinton trotz Niederlage weiter voran
Insgesamt liegt Clinton auf demokratischer Seite weiter deutlich in Führung. Sie und Sanders lieferten sich am Sonntagabend (Ortszeit) in Flint (Michigan) eine weitere kämpferische und teilweise scharfe TV-Debatte. Dabei warf Sanders seiner Konkurrentin erneut zu enge Verbindungen zur Wall Street vor. Bei ihrer Wahlkampfdebatte zeigten sie aber in einem Punkt seltene Einigkeit. Beide forderten den Rücktritt des Republikaners Rick Snyder, der als Gouverneur Michigans die Verantwortung für den Trinkwasser-Skandal in der 100.000-Einwohner-Stadt trage. Bei Kindern in Flint waren deutlich erhöhte Bleiwerte festgestellt worden.
Bei den Republikanern ist der populistische Multimilliardär Donald Trump weiter Spitzenreiter, allerdings hat sich der erzkonservative Senator Ted Cruz aus Texas nach zwei Vorwahlsiegen am Samstag näher an seine Fersen heften können.
Rubio muss auf Florida hoffen
Rubio hat in den bisher 20 Vorwahlen der Republikaner bisher nur zwei Mal gewonnen, Trump dagegen zwölf und Cruz sechs Mal. Er muss die Vorwahl am 15. März in seinem Heimatstaat Florida unbedingt für sich entscheiden, wenn er im Rennen um die republikanische Spitzenkandidatur noch eine - wenn auch wohl nur geringe - Chance bewahren will.
Die nächste Runde der Vorwahlen steht schon am kommenden Dienstag bevor, so in Michigan und Mississippi.
Die Vorwahlen beider Parteien ziehen sich bis in den Frühsommer hin, die Kandidaten werden offiziell auf Parteitagen im Juli gekürt. Die USA wählen dann am 8. November ein neues Staatsoberhaupt. Der demokratische Präsident Barack Obama darf nach zwei Amtszeiten nicht erneut antreten.
Kampf um das Weiße Haus: Trump und Clinton führen
Demokraten: Trotz zweier Niederlagen in Kansas und Nebraska baute Favoritin Hillary Clinton ihren Vorsprung bei den Delegierten-Stimmen leicht aus. Sie führt gegen Bernie Sanders fast uneinholbar.
Republikaner: Auch mit einem für Frontrunner Donald Trump enttäuschenden Wahlabend konnte der Skandal-Kandidat seine Führung behaupten. Doch Rivale Ted Cruz ist ihm auf den Fersen: Kann der rechte Senator Trump noch stürzen?