Der Nachthimmel könnte sie mit einer unerwarteten Vorstellung überraschen. Der sogenannte „Feuerstern“ – T Coronae Borealis – bereitet sich darauf vor, den Himmel mit einem seltenen Spektakel zu erleuchten. Astronomen sind aufgeregt und wir sollten es auch sein!
Ein ungleiches Paar: Die Grundlage des Spektakels
Anders als bei einer Supernova, bei der ein Stern in einer gewaltigen Explosion stirbt, handelt es sich beim Feuerstern um ein regelmäßig wiederkehrendes Phänomen, einer Nova. Er besteht aus zwei sehr unterschiedlichen Sternen: einem winzigen, aber extrem dichten Weißen Zwerg und einem gigantischen, aufgeblähten Roten Riesen. Der Weiße Zwerg saugt dabei ständig Materie von seinem Partner an. Dieser "Diebstahl" ist der Auslöser für das faszinierende Himmelsereignis.
Stellen Sie sich eine Art "kosmischen Wasserfall" vor. Die vom Roten Riesen angezogene Materie sammelt sich um den Weißen Zwerg an und bildet eine sogenannte Akkretionsscheibe. Durch immer größeren Druck und Hitze entzündet sich schließlich ein riesiges Kernfeuer. Diese Entzündung sorgt für eine explosionsartige Aufhellung des gesamten Sternensystems – und das ist es, was wir als „Feuerstern“-Ereignis sehen werden.
Ein „neuer“ Stern am Himmel
Wenn dieses Spektakel seinen Höhepunkt erreicht, wird T Coronae Borealis so hell strahlen, dass er am Nachthimmel mit bloßem Auge sichtbar ist – das letzte Mal war dies 1946 der Fall! Vorher unsichtbar wird er plötzlich wie ein neu erschienener Stern am Himmel stehen. Es ist wirklich so spektakulär, wie es sich anhört. Ein "neuer Stern" am Firmament! Daher auch der Name "Nova", abgeleitet vom lateinischen Wort für "neu".
Dieses Phänomen ist selten, aber wiederholend. Die Aufhellung hält üblicherweise nur einige Wochen an. Danach sinkt die Helligkeit des Feuersterns langsam wieder. Umso bedeutender ist es also, wenn es so weit ist!
Wann zündet der Feuerstern?
Die Frage aller Fragen: Wann genau wird es passieren? Die Antwort: Leider wissen wir das nicht ganz genau. Astronomische Vorhersagen sind schwer zu machen, insbesondere wenn es um ein solches unberechenbares Ereignis geht. Beobachtungen deuten aber stark darauf hin, dass es bald soweit sein könnte, innerhalb der nächsten Monate oder des nächsten Jahres. Es heißt also: Geduldig sein und die Augen gen Himmel richten.
Sicher und Spektakulär: Keine Gefahr für die Erde
Keine Sorge: Diese Himmelsaufhellung stellt keine Gefahr für uns dar. Der „Feuerstern“ ist so weit entfernt, dass sein Licht uns zwar beeindrucken wird, aber keine Auswirkungen auf die Erde oder unser Leben haben wird. Es handelt sich also lediglich um ein atemberaubendes kosmisches Schauspiel, bei dem wir live dabei sein können.
Die Augen gegen Himmel richten
Wie gesagt: Es ist höchste Zeit, dass wir wieder häufiger den Blick nach oben wenden. Mit dem bloßen Auge oder einem einfachen Fernglas können wir das beeindruckende Phänomen am Nachthimmel verfolgen. Halten Sie in den kommenden Monaten oder dem nächsten Jahr besonders nach dem Sternbild der „Nördlichen Krone“ Ausschau (siehe Anhang). Hier können Sie hoffentlich live dabei sein, wenn der Feuerstern zu seiner Performance ansetzt.
Nutzen Sie diese seltene Gelegenheit. Der „Feuerstern“ ist nicht nur ein schöner Anblick, sondern auch ein beeindruckendes Zeugnis davon, wie dynamisch und veränderlich das Universum ist. Ein Moment zum Staunen – und ein Zeichen dafür, wie viel wir noch lernen können.
Ein Tipp:
Um den Feuerstern am Himmel zu finden, suchen Sie nach dem Sternbild "Nördliche Krone" zwischen den Sternbildern Bootes und Herkules. Nützliche Apps, die sich Sternenkarten bedienen, werden Ihnen hier gut helfen!
Live long and prosper!