Begräbnis am Freitag

Der stille Tod von Hugo Chávez

06.03.2013

Schock und Trauer in Venezuela nach dem Tod von Hugo Chávez.

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Der feurige „El Comandante“ Chávez – der 14 Jahre lang mit eiserner Faust seine sozialistische Revolution vorantrieb – starb nach zwei Jahren Krebsleiden am Dienstag um 16.25 Uhr Ortszeit (21.55 MEZ). Er war 58. Ärzte in Kuba scheiterten mit einer Serie an Notoperationen.

Militäreinheiten und Polizei zeigten prompt in der Hauptstadt Caracas Präsenz. In dem tief gespaltenen lateinamerikanischen Staat droht Chaos. Vorerst dominierte aber schiere Trauer: Menschen fielen sich weinend in die Arme, skandierten: „Wie sind alle Chávez!“ Eine Staatstrauer von sieben Tagen wurde angeordnet, Millionen werden am Freitag zum Begräbnis samt 21 Kanonensalven erwartet.

Vize Nicolás Maduro übernimmt die Macht, in 30 Tagen soll es Neuwahlen geben. Er setzt Chávez’ Kleinkrieg gegen die USA nahtlos fort: In einer wirren TV-Rede beschuldigte er Amerika, Chávez mit einer „Krebs-Geheimwaffe“ infiziert zu haben. Barack Obama blieb gelassen: Der US-Präsident versprach Unterstützung beim „Beginn eines neuen Kapitels“.

Hugo Chávez hatte auch Freunde in Hollywood
Chávez polarisierte – in Venezuela wie in der Welt: Der Sohn eines Lkw-Fahrers wurde 1998 Präsident, überstand 2002 einen Putschversuch. Mit endlosen Tiraden peitschte er die Massen auf, mit dem Ölreichtum drückte er die ­Armutsgrenze von 50 auf 32 Prozent. Als glühender Amerikahasser sorgte er international für Furore (Iran-Verbündeter Ahmadinejad glaubt jetzt sogar an eine „Auferstehung“). Den Ex-US-Präsidenten George W. Bush beschimpfte Chávez in einer UN-Rede als „Teufel“. Mit Starregisseur Oliver Stone und Schauspieler Sean Penn hatte er auch in Hollywood Fans. Doch die Opposition sah ihn als Tyrann, die westliche Welt als „Zündler“.

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