Die Jihadisten geraten militärisch immer mehr in Bedrängnis.
Die Terror-Miliz ISIS lässt zwar immer noch mit brutalen Hinrichtungen und Terror-Anschlägen aufhorchen, in den letzten Monaten gerieten die Jihadisten jedoch arg in Bedrängnis. In Syrien und dem Irak verlor ISIS rund ein Fünftel seines Territoriums, zudem plagen die Miliz auch finanzielle Probleme.
Zudem hat Iraks Armee am Wochenende in der westlichen Provinz Anbar eine große Offensive gegen die Jihadistenorganisation begonnen. Die Einheiten hätten den Auftrag, die 145 Kilometer westlich von Bagdad gelegene Sadt Hit zu erobern, teilte Generalmajor Ali Ibrahim Dabun mit. Auch die nahegelegene Stadt Kubaisa solle "befreit werden“. Irak will noch 2016 ISIS ganz aus dem Land vertreiben.
Experte Columb Strack vom britischen Forschungsinstitut IHS Country Risk erklärt im Interview mit der BILD-Zeitung, warum ISIS so geschwächt werden konnte. Für Strack sind für die Schwächung der Jihadisten vor allem die Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) verantwortlich. Diese konnten im Norden Syriens eine Offensive starten und vor allem auch wichtige Ölfelder einnehmen. Durch den Verlust dieser Ölfelder bekam ISIS massive finanzielle Probleme, weil sich die Miliz vorrangig durch Öleinnahmen finanziert.
Der Erfolg der SDF konnte für den Experten nur durch die Unterstützung von ausländischen Luftangriffen erfolgen. Zuerst wurden die Demokratischen Kräfte Syriens massiv von den USA unterstützt, in den letzten Wochen allerdings auch von Russland. Strack vermutet daher, dass sich die USA und Russland in irgendeiner Form über ihren Einsatz in Syrien absprechen.
Aber auch das Assad-Regime spielt wieder eine größere Rolle. Damaskus konnte sich vor allem wegen der Unterstützung Putins erholen und nun sogar eine neue Offensive starten. Strack geht sogar davon aus, dass syrische Regierungstruppen in den nächsten Wochen die antike Stadt Palmyra zurückerobern können.