Festnahmen

Deutsches Jihadisten-Netzwerk gesprengt

12.11.2014

Die Verdächtigen sollen mit Beute aus Einbrüchen Syrien-Kämpfer unterstützt haben.

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Deutschen Sicherheitsbehörden ist offenbar ein Schlag gegen ein jihadistisches Unterstützer-Netzwerk und dessen Umfeld gelungen: Staatsanwaltschaft und Polizei in Köln nahmen am Mittwoch in Nordrhein-Westfalen acht mutmaßliche Terrorhelfer fest, die den Ermittlern zufolge mit Diebesgut aus Einbrüchen Jihadisten in Syrien und die Ausreise von Islamisten in das Land unterstützt haben.

   Wie die Behörden weiter mitteilen, fanden zugleich Durchsuchungen bei weiteren 20 Beschuldigten statt, die dem radikalen salafistischen Spektrum zugerechnet werden.

   Gegen die acht Festgenommenen im Alter zwischen 22 und 35 Jahren hatte das Kölner Amtsgericht Haftbefehle erlassen, die an den Wohnorten der Beschuldigten in Köln, Siegen, Bergisch-Gladbach, Kreuztal und Netphen vollstreckt wurden. Gegen die Männer hatten Staatsanwaltschaft und Polizei in Köln sei Mai 2013 verdeckt ermittelt.

   Die Verdächtigen sollen sich zusammengeschlossen haben, um Einbruchdiebstähle insbesondere in Kirchen und Schulen in Köln und Siegen zu begehen. Die Beute aus diesen Taten verwendeten sie den Angaben zufolge "zur unmittelbaren Weiterleitung an dschihadistische Kämpfer in Syrien" und "zur Finanzierung der Ausreise kampfwilliger Personen nach Syrien".

   Die Beschuldigten aus dem Umfeld der Festgenommenen sollen sich an deren Straftaten beteiligt haben. Diesen 20 Verdächtigen wird zudem vorgeworfen, gefälschte Pässe für ausreisewillige Islamisten beschafft sowie Bargeld und Sachleistungen zur Unterstützung des bewaffneten Jihads nach Syrien transferiert zu haben.

   Bei den Durchsuchungen und Festnahmen waren mehr als 240 Polizeibeamte im Einsatz. Gegen einen der Festgenommenen bestand zudem ein Haftbefehl, den der Generalbundesanwalt in Karlsruhe erwirkt hatte: Der 31-jährige Deutsche Kais O. sowie ein weiterer Beschuldigter sollen die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sowie die ebenfalls als ausländische Terrorvereinigungen eingestuften Gruppen Ahrar al-Sham ("Freie Männer Großsyriens") und Junud al-Sham ("Soldaten Großsyriens") unterstützt haben. Zudem sollen sie in Deutschland um Mitglieder für den IS geworben haben.

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