Geht es nach den Wettquoten, ist der nächste Kanzler schon so gut wie klar
Berlin. Ursprünglich hätte Deutschland erst am 28. September 2025 wählen sollen. Durch den Crash der Ampelregierung (SPD-Bundeskanzler Olaf Scholz warf FDP-Finanzminister Christian Lindner hochkant raus), wird nun schon am 23. Februar abgestimmt, 60 Millionen sind wahlberechtigt, es ist eine Schicksalswahl. Deutschland muss sich politisch und wirtschaftlich neu erfinden, das Land braucht einen kräftigen Neustart, sonst ist der Absturz garantiert.
Enges Rennen. Wer aber soll ins Kanzleramt einziehen, wer kann die mächtigen Probleme stemmen? Sechs Kandidat(innen) treten an, so richtig scheint allerdings keine(r) zu überzeugen, so der neueste ARD-Deutschlandtrend. l Als klarer Favorit geht CDU-Chef Friedrich Merz, 69, ins Rennen. Gemeinsam mit der CSUSchwesterpartei kommt man auf 30 Prozent, das ist eher ernüchternd. Eigentlich müsste die Union deutlich stärker von der Unzufriedenheit mit der gescheiterten Ampel-Regierung profitieren, doch Friedrich Merz ist kein mitreißender Politiker. Forsa-Chef und Umfrage-Papst Manfred Güllner sagt: "Er hat keine hohen Beliebtheitswerte. Bei Frauen und den Jungen kommt er nicht an, sein konfrontativer Politikstil wird eher kritisch gewertet. Platz eins für die Union scheint aber nicht gefährdet." So sehen es auch die Buchmacher: Mit einer Quote von 1.05 (Stand 17.12) liegen CDU/CSU in den Wettquoten vorne. Das entspricht einer Wahrscheinlichkeit von 95,2 Prozent auf den Sieg.
Alice im Wunderland. Statt der CDU als klare Wirtschaftspartei profitieren derzeit Alice Weidel und ihre Af D. Bisher war die AfD ausschließlich auf das extrem rechte Milieu beschränkt, jetzt aber könnte sie 20 Prozent erreichen. Damit wäre die AfD zweitstärkste pol it ische Kraft, doch mit Weidel will keiner, Koalitionsoptionen fehlen, somit ist es für sie so gut wie unmöglich, Regierungsbeteiligung zu erlangen.
Ampel Frust. Für Grünen-Chef Robert Habeck, SPD-Kanzler Olaf Scholz und FDP-Boss Christian Lindner, die glücklosen Ex-Partner in der Ampelkoalition, ist es (nach derzeitigen Stand der Umfragen) so gut wie unmöglich, im Kanzlerrennen die Nase entscheidend vorne zu haben.