Radikaler Wandel der Sicherheitslage. Auch Deutschland bereitet sich auf Krieg vor.
Deutschland bereitet sich auf einen möglichen Krieg gegen Russland vor. Die Forderung kommt von oberster Stelle: von Verteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD), hochrangigen Generälen und Politikexperten. Wladimir Putin sei unberechenbar. Die Experten schätzen, dass Russland bereits in fünf bis acht Jahren eine potenzielle Gefahr darstellen könnte.
Deutschlands verteidigungsminister Boris Pistorius.
© Getty
×
Die Bundeswehr arbeitet an einem streng geheimen Krisenplan namens "Operationsplan Deutschland" (OPLAN), der bis zum 31. März fertiggestellt sein soll. Das Strategiepapier ist äußerst umfangreich, die BILD berichtet über erste Inhalte.
- Experten gehen davon aus, dass Deutschland nicht direkt an der Kriegsfront liegen wird, sondern vielmehr als Transitland fungiert, durch das Panzer, Raketen und andere Ressourcen in Richtung Front transportiert werden müssen.
- Die Hauptbedrohungen in dieser Situation sind zunächst Cyberangriffe auf wichtige Infrastrukturen wie Kraftwerke und Mobilfunknetze, Sabotagen, zum Beispiel an Schienennetzen, sowie Desinformationskampagnen.
- Ziel des "Operationsplan Deutschland": Sicherzustellen, dass im Ernstfall Soldaten und Ausrüstungen schnell an die Front gelangen können. Das bedeutet, dass bestimmte Verkehrswege wie Autobahnen und Zugstrecken im Bedarfsfall für den zivilen Verkehr gesperrt werden könnten. Soldaten sollen auch an strategisch wichtigen Standorten wie Straßen, Bahnhöfen und Häfen positioniert werden, um sie und die Transporte vor möglichen Angriffen zu schützen.
- Unternehmen werden aufgefordert, die Bundeswehr zu unterstützen, insbesondere bei der Versorgung von Militärfahrzeugen mit Treibstoff. Es werden staatliche Verträge mit Firmen geschlossen, um die Bereitstellung von Wasser und Lebensmitteln für die Bundeswehr sicherzustellen.
- Bürger werden dazu aufgerufen, freiwilligen Dienst zu leisten, da viele Soldaten an der Ostflanke benötigt werden und im Inland fehlen, beispielsweise beim Schutz von Kraftwerken. Es ist geplant, bis zu sechs Regimenter von Freiwilligen zu gründen.
- Da Deutschland lediglich 579 Bunker hat, wird die Bevölkerung ermutigt, eigene Schutzräume einzurichten, beispielsweise in Kellern und Garagen. Ralph Tiesler, der Leiter des Bevölkerungsschutzes im Alter von 64 Jahren, betont: "Die Errichtung von Schutzräumen in der verbleibenden Zeit ist weder realisierbar noch sinnvoll."