Deutschlands Grüne haben neue Chefin

Die Grünen im Deutschen Bundestag haben Katrin Göring-Eckardt mit einem überzeugenden Ergebnis zu ihrer neuen Fraktionschefin gewählt. Die 47-Jährige erhielt am Dienstag 41 Stimmen. Auf ihre Kontrahentin Kerstin Andreae entfielen 20 Stimmen, wie mehrere Abgeordnete aus der Fraktionssitzung mitteilten. Zwei Abgeordnete enthielten sich.

Göring-Eckardt war bereits Spitzenkandidatin im Wahlkampf der Grünen, Andreae ist die Wirtschaftsexpertin der Fraktion. Beide gehören dem Realoflügel der Grünen an. Als Kandidat der Parteilinken für die Doppelspitze war der Verkehrspolitiker Anton Hofreiter gesetzt.

Hofreiter neuer Grünen-Fraktionschef neben Göring-Eckardt
Bei den Grünen werden der Vorsitz der Partei und der Bundestagsfraktion immer doppelt besetzt. Mindestens einer der beiden Posten muss jeweils an eine Frau gehen. Außerdem sollen beide Parteiflügel - "Realos" und Linke - vertreten sein. Unter "Realos" werden bei den Grünen die mehr zur politischen Mitte hin orientierten Politiker verstanden.

Der Grünen-Umwelt- und Verkehrsexperte Anton Hofreiter ist zum neuen Fraktionschef der Grünen im Deutschen Bundestag gewählt worden. Für den Parteilinken Hofreiter stimmten am Dienstag 49 der 63 Abgeordneten, wie Fraktionssprecher Michael Schroeren anschließend mitteilte. Zuvor war bereits die bisherige Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt zur Fraktionschefin gewählt worden, die damit zusammen mit Hofreiter das neue Spitzenduo der Grünen im Deutschen Bundestag bildet.

Enttäuschendes Wahlergebnis
Die deutsche Bundestagswahl war für die Grünen enttäuschend ausgegangen. Sie verloren 2,3 Punkte auf 8,4 Prozent, nachdem sie Mitte August in Umfragen noch bei knapp 15 Prozent gelegen hatten. Im neuen Bundestag, der sich am 22. Oktober konstituiert, stellen sie mit 63 Abgeordneten die kleinste von vier Fraktionen. Nach der Wahlschlappe hatte die Partei eine Neuordnung angekündigt.