Irak

Die Gründe für den unerwarteten Erfolg von IS

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Bei den IS-Terroristen im Irak ist vieles anders als man denkt.

Bagdad - Terroristen des IS (Islamischer Staat) belagern immer noch die mehr als 30 000 Zivilisten im irakischen Sinjar-Gebirge. Mit Hochdruck versuchen die USA den eingekreisten Yesiden zu helfen. Doch die Jihadisten-Organisation ist schlagkräftiger als Experten es vermutet hatten - verfügt aber nur über wenige tausend Kämpfer. OE 24 dokumentiert die Gründe für den unerwarteten Erfolg der Extremisten:

Moderne Waffen
Die Jihadisten haben besonders in der Anfangsphase ihres Feldzugs Panzer, Schützenwagen, Raketen und andere schwere Waffen von feindlichen Kampfverbänden erbeutet. Besonders die irakische Armee hat bei ihrem Rückzug moderne Ausrüstung hinterlassen, die zu großen Teilen aus den USA stammt.

Feuertaufe im syrischen Bürgerkrieg
Die Jihadistengruppe hat ihre Ursprünge in Syrien, nicht umsonst hieß sie deshalb bis vor kurzem Islamischer Staat im Irak und in Großsyrien (ISIS). Die Beteiligung an den Gefechten des syrischen Bürgerkriegs habe der IS "unvergleichliche Trainings- und Lernmöglichkeiten geboten", so Fachleute. Die Jihadisten kämpfen in Syrien sowohl gegen die Führung von Machthaber Bashar al-Assad als auch gegen die mit ihm verfeindeten Rebellen.

Widerstand ist anfangs gering
Die Militäroffensive der Jihadisten konzentriert sich bisher auf sunnitisch geprägte Regionen, in denen die IS Rückhalt erfährt sowie strategisch bedeutsame Infrastruktur oder schwach verteidigte Einrichtungen erobern konnte. Weil der Widerstand in diesen eher dünn besiedelten Regionen sehr überschaubar ausfiel, konnte die IS die Verluste in den eigenen Reihen minimieren.

IS nimmt ganze Dörfer kampflos ein
Den militärischen Erfolg verdankt die IS auch ihrem Ruf als besonders grausame Miliz. Dadurch fielen ihr ganze Dörfer kampflos in die Hände. Über das Internet und die sozialen Netzwerke verbreitet die Gruppe gezielt makabere Fotos, etwa von enthaupteten Feinden. Inzwischen wird ihr laut Sicherheitsexperten eine "schier unmenschliche Mordlust" zugeschrieben.

Finanzielle Probleme in Kurdistan
Eine besondere Stärke der IS ist die Schwäche ihrer Feinde. Die kurdischen Peschmerga-Milizen seien im Vergleich zur irakischen Armee zwar noch relativ kampfstark, aber ihre Infanterie ist schwach. Erfahrene Kämpfer, die schon gegen den irakischen Diktator Saddam Hussein gefochten hätten, gebe es heute nicht mehr. Außerdem schmälerten die finanziellen Probleme der Autonomieregierung von Kurdistan auch die Kampfkraft der Peschmerga.

Irakische Armee ist schwach
Die irakische Armee wiederum versucht immer noch vergeblich, ihre Selbstauflösungserscheinungen nach den Anfangserfolgen der Jihadisten vergessen zu machen. Von einer schlagkräftigen Truppe kann derzeit keine Rede sein, wie die mangelnden Resultate der angekündigten Gegenoffensive verdeutlichen. "Die IS hat die frappierenden Schwächen ihrer Gegner aufgezeigt", heißt es bei Soufan. "Das zeigt sich ganz besonders im erbärmlichen Erscheinungsbild der irakischen Armee."

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