Tsunami in Japan

Die Horror-Welle war viel höher

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Mit 23 Metern Höhe schwappten die Wassermassen über die japanische Küste.

Die Tsunami-Welle, die vor einer Woche die Nordost-Küste Japans verwüstete, war einer Untersuchung zufolge mindestens 23 Meter hoch. Die Höhe der Welle wurde in den Medien bisher meist mit 10 Metern angegeben.

Alles zur Lage in Japan .

Ganze Siedlungen mitgerissen
Dies habe am Freitag eine Studie des Forschungsinstituts der Hafenbehörde unter Auswertung von eigenen Messungen und GPS-Daten ergeben, berichtete die Tageszeitung "Yomiuri". Konkret sei die Wellenhöhe in Ofunato in der Präfektur Iwate gemessen worden, wo das Wasser ganze Siedlungen mitriss.

Der Tsunami hatte sich nach dem Erdbeben der Stärke 9,0 ereignet, das Japan am Freitag vergangener Woche erschütterte. Die höchste jemals registrierte Tsunami-Welle in Japan gab es alten Aufzeichnungen zufolge 1896 mit 38 Metern.

Die Vorher-Nachher Bilder von Japan

Die Stadt Sendai vor dem Unglück...

...und danach.

Die Küste von Banda Aceh vorher...

... und nachher.

Teile von Yuragi...

...sind teilweise völlig verwüstet.

Die am Meer gelegene Stadt Ishinomaki...

...hat es auch schwer erwischt.

Die Stadt Natori...

...ist sehr stark betroffen.

Sendai vorher...

... und nachher.

Ein Teil der Stadt Yuragi...

...der nun kaum wiedererkennbar ist.

Ein Teil von Sendai vorher...

...und nachher.

Kesennuma City vor...

...und nach dem Erdbeben.

Das ist Yuriage bevor...

...und nachdem es von Erdbeben und Tsunami verwüstet wurde.

Auch Rikutenzakata wurde von einer pulsierenden Stadt...

...in ein Trümmerfeld verwandelt.

Ähnliches Bild in Minamisanriku: Beben und Rekord-Welle hinterließen...

...ein trauriges Panorama.

Ein erneuter Blick auf das Inferno, bevor und nachdem es Natori heimgesucht hat.

wave
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Japan nach dem Beben

Japan trauert um seine Opfer

Das Leid der Kleinsten

Für viele Menschen bedeutet die Katastrophe in Japan großes Leid. Besonders betroffen von den Folgen des Erdbebens und des Tsunamis sind aber die Kinder.

Was für einen Erwachsenen nur schwer zu fassen ist, ist für die Kleinsten unbegreiflich und traumatisch.

Während sich die "Großen" oft kaum noch zu helfen wissen, brauchen die Kinder ihre volle Unterstützung, um mit den Ereignissen umgehen zu lernen.

Die Schwächsten der Gesellschaft brauchen inmitten des Chaos nicht nur Essen und Trinken,...

...sondern auch Wärme und Geborgenheit.

Schützend umarmt die Mutter ihr Kind, das in der Notunterkunft ein paar Stunden der Ruhe findet.

Die Eltern können ihren Schützlingen auch die Angst vor dem Geigerzähler nehmen.

Auch die vielen Helfer bemühen sich, den Kleinen die Situation so gut es geht zu erleichtern.

Wer kann, versucht seine Kinder zumindest aus der Gefahrenzone...

...oder überhaupt außer Landes zu bringen.

Es wird immer schlimmer: Japan im Würgegriff der Kälte

Helfer in Otsuchi: Im Schneegestöber sieht man nur wenige Meter weit.

Sie stapfen in klirrender Kälte von einem Trümmerberg zum nächsten.

Gigantische Anhäufungen aus Tsunami-Schutt gilt es zu durchstöbern.

Irgendwo unter den Massen aus Schnee, Geröll und Trümmern könnten noch Überlebende verborgen sein.

Das Panorama der Verwüstung versteckt sich langsam unter einer stummen, kalten Decke.

Zu Fuß kommt man auf der Straße noch gut voran, wenn keine Trümmer im Weg liegen.

Auf dem Fahrrad wird die Fortbewegung hingegen immer mühseliger.

Die Pedalritter ziehen erste Rinnen im Schneematsch.

Trotz der klirrenden Temperaturen durchsuchen emsige Helfer jede Ruine.

Wer kann, bringt sein Hab und Gut in Sicherheit, bevor noch Schlimmeres passiert.

Wer bis jetzt noch nicht geborgen wurde, hat nur noch geringe Chancen, das Unglück zu überleben.

Hollywood geschockt: Stars beten für Japan

Der Popstar bietet im Online-Shop seiner Homepage Armbänder für fünf Dollar (3,60 Euro) an. Der Erlös soll den Erdbebenopfern zugutekommen. Das Armband trägt den Schriftzug "We Pray For Japan" (Wir beten für Japan).

"Meine Gebete schließen Japan mit ein."

"In dieser ernsten Situation bin ich mit meinem Herzen bei Japan - besonders bei denen, die liebe Menschen verloren haben. Hochachtungsvoll, Lenny."

"Meine Gebete schließen alle ein, die von der Katastrophe in Japan betroffen sind."

Er kündigte auf seiner Website an, einen Dollar von jeder Eintrittskarte seiner Live-Tournee "My Violent Torpedo of Truth/Defeat is Not An Option Show" für die Erdbebenopfer zu spenden.

"Ich werde so traurig, all das Leid zu sehen. Die Bilder aus Japan sind Horror. Mein Gedanke war sofort, dass wir jetzt alle eins sind. Eine Welt. Wenn eine Katastrophe eine Region der Welt trifft, muss der Rest der Welt reagieren (...) Wenn man von solchen Sachen hört, merken wir, wie klein wir sind, wie schutzlos (...)"

"Japan ist einer meiner liebsten Orte auf der Welt. Das Land hat eine wunderbare Kultur mit tollen Menschen. Ich bete für sie. Wir müssen alle helfen."

"Die Bilder in den Nachrichten brechen mir das Herz. Ich sorge mich um jeden in Japan. Meine Gedanken sind bei Japan. Gott segne Euch alle."

Ein Land geht durch die Hölle

Erdbeben, Tsunami, Atom-GAU: Japan wird von der schlimmsten Katastrophe seit dem 2. Weltkrieg heimgesucht. Hier alle Bilder als Fotostrecke.

Japan am Freitag Nachmittag, es scheint ein Tag wie jeder anderer zu sein.

Doch dann erzittert die Erde: Großalarm, Behörden und Medien melden 650 km südlich von Japan ein starkes Erdbeben.

Bereits die erste Folgen der Erschütterungen sind heftig: Gebäude stürzen ein, Strassen brechen auf.

In Tokio fallen zahlreiche Transportmittel aus, es kommt zu einem Verkehrschaos.

Alles, was noch fährt, ist brechend voll mit verunsicherten Bewohnern und Pendlern.

Geschäftsauslagen bersten, Regale kippen um, Lastwägen entleeren sich auf offener Straße.

Andernorts sind die Folgen viel gravierender: In Sendai geht eine Erdölfabrik in Flammen auf.

Das Feuer kann lange nicht gelöscht werden. Die Gegend ist verwüstet und verschmutzt.

Wieder und wieder wird das Land von heftigen Nachbeben erschüttert, die weitere Schäden auslösen. Doch es kommt noch schlimmer.

Nach dem Rekord-Beben rollt nun eine Killer-Welle auf Japan zu.

Als sie auf Land trifft, kann nichts ihrer Urgewalt standhalten.

Zahllose Menschen werden von den Wassermassen verschluckt, Schiffe, Autos und selbst Kleinflugzeuge wie Spielzeug weggespült.

Auch dieses kleine Gebäude wird von der Gewalt der Welle hinfortgerissen.

Die Flut treibt ein Schiff in die Küstenstadt Ofunato und verwüstet den Ort.

Der Riesen-Tsunami macht die Stadt Minamisanriku (Nordost-Japan) dem Erdboden gleich.

Auch in Rikutenzakada (Präfektur Iwate) ist die Lage mehr als katastrophal.

Viele Menschen haben alles verloren. Ihre einstigen Häuser sind Teil eines riesigen Trümmerfelds.

Pure Verzweiflung angesichts des Unfassbaren. Auch die Stadt Natori ist nach Erdbeben und Tsunami nur noch ein Trümmerhaufen.

Allerorts hat man mit den Auswirkungen der Katastrophe zu kämpfen.

Binnen weniger Stunden schnellen die Opferzahlen in die Höhe. Doch während das Land von Flut und Feuer heimgesucht wird, bahnt sich eine viel größere Katastrophe an.

Japan betreibt zahlreiche Atomkraftwerke, die sich nun als tickende Zeitbomben erweisen

Noch am Freitag knallt es das erste Mal im AKW Fukushima Eins. Auch in Fukushima Zwei und Onagawa kommt es zu schweren Problemen.

Während man in den anderen Kraftwerken die Lage unter Kontrolle bekommt, fallen in Fukushima die Kühlsysteme mehrerer Reaktoren aus. Es gibt erneute Explosionen.

Die Notmaßnahmen schlagen nicht an. Das Areal um das Kraftwerk wird großzügig evakuiert. Vermutlich haben mehrere Kernschmelzen eingesetzt.

Egal ob Frau, Mann oder Kind - jeder muss sich gründlich auf Verstrahlung untersuchen lassen.

Umhüllt vom grünen Licht der Quarantänekammer, wird dieser Japaner auf seine Strahlungswerte gescannt.

Die Angst vor der Strahlung löst eine Massenflucht aus. An der Küste entstehen kilometerlange Staus.

Aus Angst vor Knappheit sind die Supermarktregale in vielen Gegenden bald leergekauft.

Viele Japaner sind zu spät, und müssen auf die nächsten Lieferungen warten.

Um den Andrang unter Kontrolle zu bekommen, hat dieses Geschäft eine Liste der dauerhaft ausverkauften Artikel ausgehängt.

Bald reagiert auch die Wirtschaft mit globalen Einbrüchen.

Und schon droht die nächste Gefahr: Bald soll der Wind drehen und Regen einsetzen.

Die Atom-Wolke könnte dann die Hauptstadt Tokio erreichen und verstrahlen. Dort leben 40 Millionen Menschen.

Angesichts der Dramatisierung der Lage, fühlen sich auch viele Tokioter nicht mehr sicher. Zahlreiche Menschen flüchten in südlicher gelegene Gebiete.

Auch wenn der Alltag in Tokio vorerst noch seinen normalen Lauf nimmt: Ohne Schutzmaske geht sicherheitshalber kaum jemand auf die Straße.

Jeder verfolgt gespannt die Ereignisse um das AKW Fukushima.

Immer mehr Menschen nehmen rund um den Globus Anteil an der Tragödie in Japan.

Selbst die europäische Fußballorganisation UEFA bekundet ihr Beileid. Am Dienstagabend gibt es vor den Champions League-Partien eine Schweigeminute.

Viele im Ausland lebende Japaner sind geschockt von der Tragödie in ihrer Heimat. Hier: Inter Mailand-Kicker Nagamoto nach dem Rückspiel gegen Bayern München.

Auch im eigenen Land, dort wo das Schicksal nicht so hart zugeschlagen hat, ist man in Gedanken bei den Opfern der Katastrophe.

Nun meldet sich sogar Kaiser Akihito persönlich zu Wort.

Der "Tenno" ist "zutiefst besorgt" über die Lage. Es ist äußerst selten, dass der oberste Monarch ein öffentliches Statement abgibt.

Die internationale Hilfe läuft schnell an. Die USA sind mit mehreren Schiffen, Helfern und Militär vor Ort. Hier fährt die "USS Preble" vor Sendai auf.

Auch die Streitkräfte auf der "USS Ronald Reagan" arbeiten auf Hochtouren.

Mit zahlreichen Helikoptern machen die Helfer sich ein Bild der Lage...

...doch fast überall sieht es ähnlich trist wie hier in Miyagi aus.

Inmitten der Katastrophe muss man mit provisorischen Landeplätzen Vorlieb nehmen.

Die ausländischen Helfer unterstützen nicht nur die Aufräum- und Sucharbeiten...

...sondern liefern dringend benötigte Güter an jene, die sie dringend brauchen.

Auch die japanische Armee ist rund um die Uhr auf den Beinen. Über 70.000 Soldaten wurden mobilisiert, dazu gesellen sich mehrere tausend Reservisten.

Neben Treibstoff wird in den betroffensten Gebieten die Nahrung knapp. Umso dramatischer, denn am Mittwoch verschlimmert sich die Lage erneut.

Eisige Temperaturen und Schneefall in vielen Gegenden, machen den Überlebenden von Erdbeben und Tsunami das Leben noch schwerer.

Tausende Menschen müssen neben der Strahlengefahr nun auch den Erfrierungstod fürchten.

Die wachsende Schneedecke macht es für Helfer und Freiwillige...

...zunehmend schwerer, ihrer Arbeit nachzugehen.

Die Chancen, in den Trümmern der Katastrophe noch Überlebende zu finden, sinken nun dramatisch.

In Fukushima brodelt es noch, der Rest des Landes findet langsam Zeit, die Opfer von Beben und Flut zu betrauern.

Viele Menschen erliegen auch heute noch den Verletzungen, die ihnen die Naturkatastrophen beigebracht haben.

Und auch manche der Helfer bezahlten ihren Einsatz mit dem Leben.

Zahlreiche Menschen nahmen...

...an den ersten Trauerzeremonien teil.

Auch aus den Nachbarstaaten gab es Kondolenzbotschaften. Der südkoreanische Ministerpräsident Lee Myung-Bak bekundete Japan sein Mitgefühl.

Sein japanischer Amtskollege, Naoto Kan, schwörte sein Volk bei einer TV-Ansprache auf den Wiederaufbau des Landes ein. Es gelang ihm nur unter Tränen.

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