Marcel Heße tötete eiskalt zwei Menschen. Die Motive für den Mordplan sind kaum zu fassen.
Eiskalt und brutal tötete Marcel Heße (19): Erst bringt er in der deutschen Stadt Herne mit 52 Messerstichen den neunjährigen Nachbarsbuben Jaden um – einen halben Tag später seinen Bekannten Christopher W. (22), mit 68 Messerstichen in dessen Wohnung.
Kaltblütig
Zwei Tage lebt er danach noch neben der Leiche, schießt Fotos und stellt sie ins Internet, während ganz Deutschland nach ihm fahndet. Dann spaziert er seelenruhig in einen Imbiss, ruft selbst die Polizei, gesteht die Morde und diktiert den Beamten minutiös, wie er vorging und was ihn dazu trieb.
Polizei: "Dieser Mordfall geht uns unter die Haut"
„Wir haben schon viel Elend miterleben müssen, aber so ein Mordfall geht unter die Haut“, sagte Klaus-Peter Lipphaus, Leiter der zuständigen Mordkommission, nach den Verhören.
Ausgerastet
Am Montag dieser Woche klinkte Marcel Heße völlig aus. An diesem Tag erhält er von der Bundeswehr eine Absage als Zeitsoldat.
Verzweiflung
Schon zuvor war er abgedriftet. Er hat keinen Job, ist süchtig nach Online-Spielen. Unglaublich, aber so schildert er es der Polizei: Wegen des bevorstehenden Umzugs seiner Eltern fürchtet er um den Internet-Zugang. Er verzweifelt daran, will sich umbringen. Die Versuche scheitern, also entschließt er sich zum Mord, „um so in den Knast zu kommen“. Nachbarsjunge Jaden wird sein Opfer. Er flüchtet zu seinem Bekannten Christopher W. Als der ihm am nächsten Morgen auf die Schliche kommt, tötet Heße ihn.
Mordlust
„Aus Mordlust und besonders heimtückisch“ habe Heße getötet, so Staatsanwalt Danyal Maibaum. Er kündigte an, Heße psychiatrisch begutachten zu lassen. Es soll helfen, den Blutrausch zu begreifen.
Selfies neben der Leiche und Online-Geständnisse
Er wolle sich umbringen oder etwas „Knastwürdiges“ tun, schrieb Marcel Heße am Montag einem Bekannten. Nach dem ersten Mord schickt er Fotos – eines zeigt ihn mit der Leiche des Nachbarsjungen im Hintergrund. Am Dienstnachmittag ein weiteres Foto: Es zeigt den blutigen Rücken des Opfers, ein Klappmesser, ein Zettel mit Datum und Zeit. Dazu eine Botschaft: „Habe mich geschnitten, als ich das 120-kg-Biest bekämpfte.“ Am Mittwoch dann ein Tonmitschnitt: „Ich hab hier gerade den Nachbarn umgebracht, fühlt sich gar nicht besonders an“, sagt Heße darin.