Terror-Serie erschüttert USA
Diese Brief-Bomben gingen an Obama, Clinton und CNN
25.10.2018
Solche Päckchen waren unter anderem an Barack Obama, die Clintons und den Newssender CNN adressiert.
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Trump kritisiert Medien
Mehrere Pakete abgefangen
Falsches ISIS-Logo
Die Bomben waren offenbar explosionsfähig und waren mit Sprengpulver gefüllt. Ab Absender stand Absender stand der Name der demokratischen Politikerin Debbie Wasserman Schultz auf den Umschlägen. Auf der Bombe selbst ist ein Zeit-Display angebracht, zudem sieht man – wohl als Parodie – ein falsches ISIS-Logo.
Zusammenhang mit Kongresswahl?
Offen ist, ob der Versand der Pakete in direktem Zusammenhang zur Kongresswahl am 6. November steht. Auffallend sind Parallelen bei den Adressaten: Obama und Clinton gehören zu den prominentesten Demokraten. Clinton war 2016 bei der Präsidentschaftswahl gegen den Republikaner Donald Trump angetreten. Wassermann Schultz, Cuomo und Holder sind ebenfalls Demokraten.
Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf die Polizei, das an Clinton adressierte Paket weise Ähnlichkeiten zu der Briefbombe auf, die am Montag am US-Wohnsitz des Milliardärs und Philanthropen George Soros gefunden worden war. Soros hat seit Jahren die Demokraten unterstützt.
CNN berichtete, das Paket, das bei dem Sender einging, sei an den früheren CIA-Direktor John Brennan adressiert gewesen - der ein erklärter Gegner von US-Präsident Trump ist und regelmäßig als Kommentator in verschiedenen Medien auftritt. Brennan ist wie Obama und Clinton eine Hassfigur für Trumps Anhänger. CNN selbst ist ebenso immer wieder Ziel heftiger Kritik von Trump und dessen Lager.
Clinton: Es ist eine Zeit tiefer Spaltung
Weniger als zwei Wochen vor der Kongresswahl ist die politische Stimmung besonders aufgeheizt. Die Republikaner mit dessen Frontmann Trump und die Demokraten überziehen sich mit gegenseitigen Attacken. Es geht um viel bei der Abstimmung am 6. November, bei der das gesamte Repräsentantenhaus und Teile des Senats neu gewählt werden.
De Blasio sprach von einer schmerzhaften Zeit für die Nation. Es liege "viel Hass in der Luft". Er rief dazu, das vergiftete Klima nicht weiter anzuheizen. Das müsse an der Spitze beginnen. Auch Hillary Clinton zeigte sich ob der Vorfälle über die Stimmung in den USA besorgt. "Es ist eine Zeit tiefer Spaltung, und wir müssen alles in unserer Macht stehende tun, um unser Land zusammenzubringen", sagte Clinton.
Trump verurteilt Angriffe
Das Weiße Haus verurteilte die Vorfälle scharf. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, sprach von "terrorisierenden Handlungen" und nannte die Drahtzieher "Feiglinge". "Diese feigen Aktionen sind verabscheuungswürdig und haben keinen Platz in diesem Land", schrieb auch US-Vizepräsident Mike Pence auf Twitter. "Die Verantwortlichen werden zur Rechenschaft gezogen werden", versprach er. Präsident Trump twitterte, er stimme seinem Vize "von ganzem Herzen" zu. Bei einem Auftritt am Mittwoch kündigte er eine gründliche Untersuchung der Vorfälle an. "Wir können diese feigen Anschläge nicht tolerieren und ich verurteile alle, die Gewalt anwenden", sagte er und rief die Nation dazu auf, zusammenzuhalten und deutlich zu machen, dass politische Gewalt oder Gewaltandrohung keinen Platz in den Vereinigten Staaten hätten.Anschlagsversuche auf Politiker per Post sind nicht neu: Obama war schon einmal während seiner Zeit im Weißen Haus Ziel einer solchen Aktion. 2013 gingen mehrere mit dem tödlichen Pflanzengift Rizin gefüllte Briefe an den Präsidenten - wie auch an andere Politiker. Die Polizeibehörde FBI fing sie ab. In Europa sorgten mehrere Briefbomben mit Brandsätzen an prominente Politiker 2010 für Aufruhr - darunter ein Schreiben an das deutsche Bundeskanzleramt. Es wurde entschärft. Urheber waren griechische Anarchisten. Zuletzt war im März 2017 im Berliner Finanzministerium ein Paket mit einem Explosivgemisch gefunden und entschärft worden.