Ein außergewöhnlicher Reisender sorgt für Aufsehen: Ein Snaresinselpinguin hat mehr als 7500 Kilometer zurückgelegt – von Neuseeland bis nach Punta Arenas in Chile.
Dort, im südlichsten Teil des Landes, bemerkten Anwohner den ungewöhnlichen Gast, informierten die Behörden und schützten den kleinen Wanderer vor möglichen Gefahren.
Snaresinselpinguine, die zu den Schopfpinguinen gehören, sind in Südamerika äußerst selten zu sehen. Wie Expertin Ximena Gallardo betonte, gab es bisher keine bekannten Sichtungen dieser Art in Chile. Trotzdem wurde der Pinguin, der sich in guter Verfassung befindet, umgehend in ein abgelegenes Schutzgebiet gebracht.
Dr. Thomas Mattern von der Otago University erklärt, dass es sich bei solchen Reisenden meist um junge Pinguine handelt, die zwischen zwei und sieben Jahre alt sind. Da sie noch nicht brüten, sind sie nicht an ein Nest gebunden und erkunden frei die Welt. Laut Mattern dürfte der Pinguin seine Reise nicht in einem Zug, sondern mit mehreren Zwischenstopps bewältigt haben, angetrieben von der Suche nach Nahrung.
Mattern schätzt: „Wahrscheinlich hat dieser Vogel auf seiner Westwanderung einfach seinem Instinkt gefolgt und ist überraschend in Südamerika gelandet – ein faszinierender Junggesellen-Trip durch die Weltmeere.“