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Arzt soll Timoschenko retten

„Es geht meiner Mutter nicht gut. Sie ist blass und abgemagert.“ Jewgenija Timoschenko bangt schon seit Tagen um das Leben ihrer Mutter, der in Haft sitzenden ehemaligen Premierministerin der Ukraine, Julia Timoschenko. Die Ikone der prowestlichen Orangenen Revolution und schärfste Gegnerin des herrschenden russlandfreundlichen Premiers Viktor Janukowitsch hat am Mittwoch die Notbremse für ihre Gesundheit gezogen und hat nach 20 Tagen ihren Hungerstreit beendet.

Arzt
Maßgeblich beigetragen zu dieser Entscheidung hat der deutsche Neurologe Lutz Harms. Der 51-jährige Berliner, der an der renommierten Charité in Berlin als Oberarzt arbeitet, hat Timoschenko überzeugt, wieder zu essen und sich in einem Krankenhaus behandeln zu lassen. Der Mediziner hatte ihr deutlich gemacht, dass bei einer Fortsetzung des Hungerstreiks gravierende Langzeitfolgen gedroht hätten.

Tochter Jewgenija bestätigte gegenüber ÖSTERREICH, dass ihre Mutter seit dem Start ihres Hungerstreiks am 20. April nur Wasser zu sich nahm. Inzwischen hat die Politikerin, die zu sieben Jahren Haft verurteilt wurde, mehr als zehn Kilo abgenommen.

Nahrung
Harms erklärte Mittwochnachmittag im Eisenbahnerkrankenhaus in Charkow, dass er Timoschenko nun helfen werde, sich wieder an normale Nahrung zu gewöhnen. „Dieser Prozess wird sicher zehn bis 14 Tage dauern, das geht nicht von heute auf morgen“, erklärte der Arzt. „Wir werden damit anfangen, Frau Timoschenko Säfte zu geben, dann schauen wir weiter.“