"Spanisches Mykonos"
Dieser beliebte Urlaubsort könnte jetzt Touristen verbieten
14.05.2024Die Einwohner des beliebten Urlaubsorts Binibeca Vell auf Menorca fühlen sich von den vielen Touristen gestört. Nun könnte den Urlaubern der Zutritt verboten werden.
Menorca, Balearen. Im malerischen Fischerdorf Binibeca Vell an der Südküste von Menorca herrscht Unruhe. Das charmante Örtchen, oft als das "spanische Mykonos" bezeichnet, zieht Jahr für Jahr eine beträchtliche Anzahl von Touristen an, insbesondere aus Großbritannien. Doch die Bewohner, deren Zahl mit nur 195 überschaubar ist, sehen mit Sorge dem erwarteten Zustrom von einer Million Besuchern in diesem Jahr entgegen.
Binibeca Vell auf Menorca.
Kampf gegen den Touristenansturm
Die Bewohner Binibeca Vells fühlen sich zunehmend überrollt von den Touristenströmen und beklagen insbesondere das respektlose Verhalten einiger Besucher. Laut Berichten der spanischen Zeitung El Diaro stoßen sie sich an Vorfällen wie der Verschmutzung von Hauswänden, dem unerlaubten Betreten von Privathäusern und dem Mitnehmen von Gegenständen. Selbst auf Bildern des Dorfes auf Instagram ist dieses Verhalten dokumentiert.
Fehlende Unterstützung der Behörden
Trotz getroffener Maßnahmen im letzten Jahr, wie der zeitlichen Beschränkung der Besichtigungszeit von 11 bis 20 Uhr, fühlen sich die Einheimischen von den Behörden alleingelassen. Eine zugesagte finanzielle Unterstützung in Höhe von 15.000 Euro zur Dorfinstandhaltung wurde bislang nicht erneuert, was die Spannungen zwischen den Bewohnern und den Entscheidungsträgern weiter verschärft.
Die Bewohner des Fischerdorfes sind sehr unglücklich mit der Touristen-Situation.
Drohende Schließung für Touristen
In Anbetracht der ungelösten Probleme erwägen die Bewohner Binibeca Vells drastische Schritte. Sollte die Unterstützung seitens der Behörden weiterhin ausbleiben, steht im August eine Abstimmung darüber an, ob der Ort für Touristen geschlossen werden soll. Als Privateigentum hätten die Einwohner das Recht, diese drastische Maßnahme zu ergreifen, wie die Leiterin der Tourismusabteilung der menorquinischen Regierung betont.