Wir haben den "Krieg gegen Drogen verloren" heißt es in der Schweiz.
Die Schweizer Hauptstadt Bern will ein Pilotprojekt starten, um den Verkauf von Kokain für den Freizeitgebrauch zu ermöglichen – ein radikaler Ansatz im Kampf gegen Drogen.
Das Parlament in Bern hat die Idee unterstützt, die jedoch noch auf den Widerstand der Stadtregierung stoßen muss und zudem eine Änderung des Landesrechts erfordert.
Legalisierung schreitet voran
Die Drogenpolitik auf der ganzen Welt entwickelt sich weiter, so entkriminalisiert beispielsweise der US-Bundesstaat Oregon im Jahr 2021 den Besitz kleiner Mengen Kokain zugunsten einer Drogenbehandlung.
So weit geht niemand
In vielen europäischen Ländern, darunter Spanien, Italien und Portugal, gibt es keine Gefängnisstrafen mehr für den Besitz von Drogen, einschließlich Kokain, obwohl nirgends so weit gegangen ist wie der in Bern diskutierte Vorschlag.
Verbote sind wirkungslos heißt es
Die Schweiz überprüft ihre Haltung gegenüber der Droge, nachdem einige Politiker und Experten vollständige Verbote als wirkungslos kritisiert haben. Der Vorschlag befindet sich derzeit in einem frühen Stadium und folgt auf laufende Versuche, den legalen Verkauf von Cannabis zu ermöglichen.
„Der Krieg gegen die Drogen ist gescheitert, und wir müssen uns mit neuen Ideen befassen“, sagte Eva Chen, Mitglied des Berner Gemeinderats der Alternative Linke, die den Vorschlag mitunterstützt hat.
Hier wird am meisten konsumiert
Gemessen an den im Abwasser gemessenen Mengen illegaler Drogen und ihrer Metaboliten weist die wohlhabende Schweiz einen der höchsten Kokainkonsumraten in Europa auf, wobei Zürich, Basel und Genf alle zu den Top-10-Städten Europas gehören.