Schweigegeld-Prozess

Donald Trump mit 40-minütiger Wut-Rede: "Bösartiger Richter"

31.05.2024

Donald Trump hält nach seiner Verurteilung in allen 34 Anklagepunkten eine 40-minütige Wut-Rede im Trump-Tower.

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Gleich in allen 34 Anklagepunkten wurde Donald Trump von den Geschworenen schuldig gesprochen. Welche Strafe ihn erwartet ist noch unklar, doch der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten wettert bereits gegen das Urteil. In seiner 40-minütigen Wut-Rede appellierte Trump auf einer Pressekonferenz im Trump Tower an seine Wähler und Fans, dass Amerika nun wieder "groß gemacht" werden müsse. Das sei keine leichte Aufgabe, so Trump, doch er würde sich dem Stellen.

Es waren laut Trump "schlechte Menschen", die für die Verurteilung verantwortlich waren. Und alles "Demokraten, die dahinterstecken", so der Ex-Präsident. "Wenn sie mir das antun können, können sie das jedem antun", warnt der ehemalige Präsident seine Anhänger und die Reporter im Trump-Tower. Das Gerichtsverfahren sei eine "korrupte Sache".

Für ihn klingen die 34 Anklagepunkte, in denen er der Fälschung von Geschäftsunterlagen für schuldig gesprochen wurde, schlimmer, als sie in Wahrheit seien: "Fälschung von Geschäftsunterlagen - das klingt so schlimm, für mich klingt es sehr schlecht", so Trump. "Das ist eine schlechte Sache für mich, das hatte ich noch nie." Doch er bestritt die Charakterisierung seiner Verbrechen und dass er irgendetwas mit den Anschuldigungen zu tun hätte.

"War ein bösartiger Richter"

Auch an Richter Juan Merchan lässt Trump kein gutes Wort: "Das war wirklich ein bösartiger Richter", sagte Trump. Eine Verschwiegenheitserklärung im Rahmen des Prozesses untersagt es Trump, über die Identität der Zeugen und des Richters zu sprechen: "Es gab noch nie einen widersprüchlicheren Richter", sagte Trump. "Jetzt stehe ich unter einem Maulkorberlass, unter dem noch nie jemand stand - kein Präsidentschaftskandidat stand jemals unter einem Maulkorberlass."

Und auch seinen ehemaligen Anwalt und Hauptzeugen Michael Cohen kritisiert er scharf: "Das war ein hochqualifizierter Anwalt", sagte Trump. "Jetzt darf ich seinen Namen wegen des Maulkorberlasses nicht mehr verwenden. Aber wissen Sie, er ist ein Widerling. Das weiß jeder. Es hat eine Weile gedauert, bis ich das herausgefunden habe, aber er war effektiv."

"Der Prozess war unfair"

"Was den Prozess selbst betrifft, so war er sehr unfair", so Trump weiter. "Wir durften unseren Wahlexperten unter keinen Umständen einsetzen. Sie haben gesehen, was mit einigen der Zeugen passiert ist, die auf unserer Seite waren, sie wurden buchstäblich von diesem Mann gekreuzigt."

Und natürlich nutzte Trump seine Ansprache, um auf die Wahlen am 5. November hinzuweisen: "Am 5. November werden unsere Grenzen wieder geschlossen werden. Wer kann offene Grenzen wollen, wo Menschen erlaubt wird das Land zu wechseln, von Ländern, die man noch nie gehört hat? Viele sind sehr schlechte Menschen. Es gibt Rekordzahlen an Menschen, die kriminell sind." 

"Wir werden weiterkämpfen und wir werden Amerika wieder groß machen", waren die Schlussworte Trumps.

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