Agentenchef von Anna Chapman lief zu Amerikanern über.
Was für ein Agenten-Thriller: Der Chef der Truppe, die hohe US-Beamte in New York und Washington ausspionierte, hat die eigenen Leute verraten. Er floh kurz vor der Verhaftung seiner elf Agenten selbst in die USA. Premier Wladimir Putin, ein Ex-KGB-Mann, tobt über den „Verräter“, meldeten russische Medien.
Der Mann wurde identifiziert als „Hauptmann Schtscherbakow“, Chef der US-Abteilung des russischen Geheimdienstes SWR, dem KGB-Nachfolger. Er hatte den hochkarätigen Spionagering um Anna Chapman & Co geleitet. Im Juni flog er plötzlich in die USA, Tage später ließ das FBI bei „seinen“ Agenten die Handschellen klicken. Dies sei eine der größten Blamagen bei russischen Spionageeinsätzen aller Zeiten, ätzen US-Medien.
Auftragskiller
Putin drohte kryptisch mit der Ermordung des Doppelagenten: „Für solche Verräter endet das oft böse, sie verfallen dem Alkohol, Drogen, landen in der Gosse.“ Im Klartext: Laut einem Kreml-Insider sei der Todesbefehl längst unterschrieben. Ein Auftragskiller, ein sogenannter „Mercader“ (benannt nach dem Agenten Ramón Mercader, der 1940 Revolutionär Leo Trotzki in Mexiko mit einer Axt erschlug) sei unterwegs.
Neue Identität
Die CIA habe dem Doppelagenten sicher bereits eine neue Identität verpasst, würde ihn gut verstecken, so Experten im US-TV. Sexkanone Chapman
, die einst in New Yorker Schlafzimmern nach US-Geheimnissen fahndete, ist nach ihrer Rückkehr nach Moskau ein Superstar. Sie zog sich für ein Magazin aus und eröffnete eine Nobel-Boutique.