Blinder ägyptischer Scheich Abdel Rahman starb in US-Gefängnis
Der als Drahtzieher des Anschlags auf das New Yorker World Trade Center im Jahr 1993 geltende Scheich Omar Abdel-Rahman ist in einem US-Gefängnis gestorben. Der blinde Ägypter starb am Samstag in einer Haftanstalt im Staat North Carolina im Alter von 78 Jahren nach einem langen Kampf gegen Diabetes und gegen eine Herzkrankheit, wie das US-Justizministerium mitteilte.
Omar Abdel-Rahman galt als geistlicher Anführer radikaler Islamisten. Er hatte die radikale Gruppe Gemaa Islamiya in Ägypten gegründet, bevor er in die USA auswanderte. 1993 wurde er dort inhaftiert, 1995 wurde er wegen der Verschwörung zu Anschlägen auf Ziele in New York sowie auf den damaligen ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak zu lebenslanger Haft verurteilt. Bei dem Anschlag auf das World Trade Center wurden 1993 sechs Menschen getötet und rund tausend weitere verletzt.
Seit 2006 sorgten sich die US-Behörden um die Gesundheit des 1938 geborenen Diabetikers. 2012 hatte der damalige ägyptische Präsident Mohamed Mursi, ein Islamist, Abdel Rahmans Überführung nach Ägypten aus humanitären Gründen gefordert und die USA um einen Gefangenenaustausch gebeten.
In Ägypten bestätigte Abdel Rahmans Sohn Mohamed Omar der Nachrichtenagentur AFP die Todesnachricht. Die Familie habe die ägyptischen und US-Behörden kontaktiert, damit der Leichnam nach Ägypten überführt werde.