Katastrophale Zustände

Drama in Nigeria: 200 Flüchtlinge in Lager gestorben

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Hilfsorganisationen warnen vor Mangelernährung und Durchfall.

In einem Flüchtlingslager im Norden Nigerias sind laut einer Hilfsorganisation binnen eines Monats fast 200 Menschen gestorben - größtenteils an Durchfall und Mangelernährung. Ärzte ohne Grenzen nannte die Lage im Lager Bama in einem Bericht am Mittwoch "katastrophal". Dort sind 24.000 Flüchtlinge, davon 15.000 Kinder, untergebracht, die durch die Islamistenmiliz Boko Haram vertrieben wurden.

Ein Team von Ärzte ohne Grenzen besuchte das 70 Kilometer westlich der Regionalhauptstadt Maiduguri gelegene Lager am Dienstag. Jedes Fünfte von mehr als 800 Kindern, die das Team untersuchte, wies Zeichen von akuter Mangelernährung auf. 16 Kinder standen kurz vor dem Hungertod. In der Nähe des Camps wurden dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr mehr als 1.200 Gräber ausgehoben, viele davon für Kinder.

Nahrungsmittelengpass

Die Regierung des nigerianischen Bundesstaats Borno und Hilfsorganisationen hatten gewarnt, dass wegen des Konflikts mit Boko Haram Nahrungsmittelengpässe in der Region drohen.

 Die UNO warnte im Mai, dass rund um den Tschad-See an der Grenze von Nigeria, Tschad, Kamerun und Niger 9,2 Millionen Menschen dringend Nahrungsmittel benötigten. Seit dem Beginn der Aufstands von Boko Haram im Jahr 2009 wurden mindestens 20.000 Menschen getötet und mehr als 2,6 Millionen vertrieben. Trotz einer Schwächung der Islamisten schwelt der Konflikt weiter. Viele Flüchtlinge wagen es weiter nicht, in ihre Häuser zurückzukehren.
 

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