Die Staatsanwaltschaft sieht die Cosa Nostra in ernsten Schwierigkeiten.
Die Polizei hat am Freitag in Palermo drei prominente Bosse des Resultana-Clans festgenommen. Die Mafia-Paten im Alter von 41 bis 52 Jahren planten angeblich mehrere Morde. Sie wollten unter anderem einen Kaufmann töten, der andere Kollegen ohne Erlaubnis des Clans erpresste. Einer der Verhafteten hatte das Opfer bereits beschatten lassen und ein Killerkommando beauftragt.
Abtrünniger Zeuge
Belastet wurden die Bosse von dem
abtrünnigen Mafioso Manuel Pasta, der für den Clan Erpressungsgelder
kassiert und sich kürzlich zur Zusammenarbeit mit der Justiz entschlossen
hatte. "Ich will meinen Kindern eine bessere Zukunft sichern", begründete
Pasta seinen Entschluss nach Angaben italienischer Medien. Der reuige
Mafioso berichtete, dass sogar die Inhaber der elegantesten Geschäfte im
Zentrum Palermos der Mafia monatlich Schutzgeld zahlen mussten.
Der Oberstaatsanwalt von Palermo, Antonio Ingroia, betonte, dass die Cosa Nostra wegen der ausgedehnten Anti-Mafia-Ermittlungen auf Sizilien in Schwierigkeiten gerate, aber lange noch nicht besiegt sei. "Die Clans haben Mittel und eine solide Struktur auf Sizilien", meinte Ingroia.