Ägypten

Droht Mubarak die Todesstrafe?

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Der Ex-Staatschef soll in ein Gefängnis-Krankenhaus gebracht werden.

Dem gestürzten ägyptischen Staatschef Hosni Mubarak droht Medienberichten zufolge möglicherweise die Todesstrafe. Wenn die Justiz des Landes ihn der tödlichen Gewalt gegen Demonstranten zu Jahresbeginn für schuldig befinde, könne er gehängt werden, berichtete die amtliche Tageszeitung "Al Ahram" am Freitag unter Berufung auf ein Gericht in der Hauptstadt Kairo. Dessen Präsident Sakaria Shalash sagte dem Blatt zudem, Mubaraks früherer Innenminister Habib al-Adli habe ausgesagt, den Befehl zur gewaltsamen Auflösung der Massenproteste direkt vom Präsidenten erhalten zu haben.

Statt Todesurteil womöglich lebenslängliche Haft
Für den Fall, dass die Justiz Mubarak keinen Vorsatz nachweisen könne, rechne er mit einer lebenslangen Haftstrafe, fügte Shalash hinzu. Sollte ihm lediglich die Verletzung, nicht aber die Tötung von Demonstranten angelastet werden können, sei eine drei- bis fünfjährige Haftstrafe zu erwarten. Das ägyptische Staatsfernsehen berichtete unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft, die Ermittlungen gegen Mubarak würden mindestens sechs Monate dauern. Shalash schätzte, dass der Prozess gegen ihn mehr als ein Jahr dauern werde.

Laut offiziellen Zahlen mindestens 800 Tote bei Protesten
Bei den Massenprotesten, die am 11. Februar zum Sturz des Präsidenten führten, kamen nach offiziellen Angaben rund 800 Menschen ums Leben. Im Zuge der Ermittlungen wegen des gewaltsamen Vorgehens von Sicherheitskräften gegen Demonstranten wurden Mubarak und seine Söhne Gamal und Alaa am Mittwoch für 15 Tage in Untersuchungshaft genommen. Tags zuvor hatte Mubarak bei einem Verhör einen Herzinfarkt erlitten. Der 82-Jährige hält sich seither zusammen mit seiner Frau Suzanne in einem Zivilkrankenhaus in Sharm el-Sheikh auf. Gamal und Alaa wurden in ein Militärgefängnis in Kairo gebracht.

Mubarak soll in Gefängnis-Krankenhaus verlegt werden
Am Freitag ordnete der ägyptische Generalstaatsanwalt Abdel Megid Mahmoud der staatlichen Nachrichtenagentur Mena zufolge an, Mubarak in ein Militärkrankenhaus zu verlegen. Demnach soll er in die Klinik der Kairoer Haftanstalt, in der sich seine Söhne befinden, gebracht werden, sobald sein Gesundheitszustand dies erlaubt. Aus Polizeikreisen verlautete jedoch, dass die Ausstattung des dortigen Krankenhauses nicht ausreichend sei. Wahrscheinlich werde Mubarak daher in eine internationale Klinik in der Nähe der Hauptstadt verlegt.

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