Terroralarm, nachdem libysche Islamisten Jumbojets in ihre Gewalt brachten.
Militante Islamisten der Gruppe „Morgendämmerung“ hatten bei der Eroberung des Flughafens der libyschen Hauptstadt Tripolis elf Verkehrsmaschinen in ihre Gewalt gebracht. Befürchtet wird ein neuer Jumboterror wie am 11. September 2001. Eine Zeitbombe ticke, sind sich immer mehr Terrorexperten sicher. Islamwissenschafter Udo Steinbach sagt zu ÖSTERREICH: „Die Gefährdung ist da.“.
Die Sorge hat das White House erreicht: Alarmierende Geheimdienstberichte über Jumbojets in der Hand islamischer Terroristen zirkulieren. „Wir wissen seit dem 11. September, was mit Flugzeugen angerichtet werden kann“, zitiert das Portal Washington Free Beacon Berater.
Das Timing der Enthüllungen ist hochbrisant:
- Nächsten Donnerstag begehen New York und Washington den 13. Jahrestag der Anschläge auf die Twin Towers und das Pentagon (3.000 Tote).
- In Bengasi jährt sich der Mord an US-Botschafter Chris Stevens vor zwei Jahren beim Sturm von Milizen auf das dortige Konsulat.
Insider in Washington befürchten, dass genau dieser Tag für eine neue Jumbojet-Attacke libyscher Extremisten genutzt werden könnte.
Libysche Jets könnten
Europa und USA erreichen
Die Flugzeuge gehören zwei libyschen Airlines. Unter den gestohlenen Maschinen befindet sich ein Airbus 330, der mit einer Reichweite von 13.000 Kilometern US-Ziele erreichen könnte.
„Die Flugzeuge sind potenzielle Massenvernichtungswaffen für die Dschihadisten“, so Terroranalyst Sebastian Gorki. Die Extremisten könnten längst auf der Suche nach Selbstmordpiloten sein. Nachbarstaaten nehmen die Bedrohung sehr ernst: Tunesien und Ägypten stoppten aus Angst vor Terrorflügen den Flugverkehr mit
Libyen. H. Bauernebel
Terrorexperte Udo Steinbach meint: "Die Gefährdung ist da"
ÖSTERREICH: Laut US-Informationen sind vom Flughafen Tripolis elf Jets verschwunden. Was bedeutet das?
Udo Steinbach: Fakt ist, der Flughafen von Tripolis ist erobert, die Kämpfe dauern an. In Libyen herrscht eine große Bedrohung durch eine terroristische Vereinigung. Weil die USA seit Jahren höchst sensibilisiert sind, muss das Verschwinden der Jets auch kritisch gesehen werden.
ÖSTERREICH: Die USA warnen vor einem zweiten Terrorakt 9
11, wie sehen Sie das?
Steinbach: Die Gefährdung ist da. Botschaften könnten gesprengt oder neue Geiseln genommen werden.
ÖSTERREICH: Schließen Sie neue Anschläge wie 9
11 dann explizit aus?
Steinbach: Ein Ausmaß wie zu 9
11 sehe ich im Moment nicht. Die Szenarien und Warnungen der USA sollen vielmehr die Öffentlichkeit mitnehmen und im Fall einer Eskalation auf die amerikanische Seite bringen. Die USA brauchen im Kampf gegen den Terror Verbündete.
(prj)