Killer hatten Handys

Dubai-Mord: Spur führt nach Österreich

17.02.2010

Mord in Dubai an Hamas-Führer: Sieben Killer hatten österreichische Handys. Laut lokalen Behörden soll die Kommando-Zentrale für den Mord sogar in Österreich angesiedelt gewesen sein.

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Dramatische Wende im mysteriösen Dubai-Mord an dem Hamas-Führer al-Mabhouh: Jetzt wird auch in Österreich ermittelt! In den Auftragsmord sollen elf Europäer verwickelt sein. Wie das Innenministerium berichtet, sollen sieben der Killer österreichische Wertkartentelefone eines Mobilfunkanbieters benutzt haben. Behörden in den Vereinigten Arabischen Emiraten vermuten sogar, dass das Killerkomando seine Operationszentrale in Österreich hatte.

Mysteriöser Fall
Der Fall ist nach wie vor mysteriös: Das elfköpfige Killerkommando tarnte sich als Tennisspieler, und war mit teils echten, teils gefälschten europäischen Pässen auf verschiedenen Flügen nach Dubai eingereist. Nach dem Auftragsmord verließen sie das Wüstenemirat - wiederum auf verschiedenen Flügen nach Europa und Asien. Für den Mord sollen sie sich nur zehn Minuten in dem Hotelzimmer von al-Mabhouh aufgehalten haben.

Der Hamas-Anführer Mahmoud Abdel Rauf al-Mabhouh war lokalen Behörden zufolge am 20. Jänner bei einem Anschlag in einem Hotel in Dubai getötet worden. Nach Angaben seines Bruders wurde der 50-Jährige mit starken Stromstößen gequält und erwürgt. Die Hamas beschuldigte Israel, hinter dem Mord zu stecken. Am Montag sagte Dubais Polizeichef Khalfan, er könne nach wie vor nicht ausschließen, dass der israelische Geheimdienst Mossad "oder andere Parteien" in den Mord verwickelt seien.

Makabres Türschild "Bitte nicht stören"
An den Türgriff zu seinem Zimmer im "Al-Bustan Rotana"-Hotel in Dubai hatten die Killer das Schild "Bitte nicht stören" gehängt. Deshalb wurde die Leiche des mutmaßlich schon am 19. Jänner ermordeten prominenten Waffenschmugglers der radikalislamischen Hamas-Organisation erst gegen Mittag am Tag danach vom Zimmermädchen entdeckt.

Falscher Name
Es dauerte über eine Woche, bis klar geworden war, dass der Tote tatsächlich Mabhouh war. Denn der reiste unter falschem Namen. Wie in der israelischen Presse nachzulesen ist, sei er von Damaskus aus nach Dubai geflogen. Seine mutmaßlichen Mörder mit europäischen Pässen hätten sich schon in Damaskus auf seine Fersen gesetzt.

Lebensgefahr
Mabhouh wusste, dass er sich in ständiger Lebensgefahr befand. Deshalb habe er normalerweise die Türen zu seinen Hotelzimmern mit schweren Sesseln verbarrikadiert. Doch mitten in der Nacht des 19. Jänner habe ihm auch das nichts geholfen. Die Mörder scheinen ihn mit Stromkabeln erwürgt oder vielleicht auch mit Stromstößen ins Jenseits befördert zu haben. Eine britische Zeitung behauptet, das Mabhouh ein Gift gespritzt worden sei, das augenblicklich einen Herzinfarkt auslöste.

Nachdem seine Identität festgestellt worden war, wurde Mabhouhs Leichnam nach Damaskus geflogen und am Samstag unter Beteiligung von 2000 Palästinensern, darunter den Hamas-Führern Khaled Meshaal und Abu Marzouk, in einem Flüchtlingslager feierlich begraben. Jetzt läuft die Suche nach den Killern auf Hochtouren - auch in Österreich.

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