Der US-Präsident wollte Romneys jüngsten Schwung im Wahlkampf beim letzten TV-Duell in der Nacht auf Dienstag bremsen: Obama geißelte Romneys Außenpolitik als „leichtsinnig“ und „strategielos“. Und er landete besonders schöne Treffer. Als Romney klagte, die Zahl an Kriegsschiffen sei heute kleiner als im Ersten Weltkrieg, schlug Obama schlagfertig zurück: „Der Krieg hat sich geändert, wir haben heute auch weniger Pferde und Bajonette.“
Romney verzichtete auf kriegerisches Säbelrasseln
Romney wollte mit seiner überraschend sanftmütigen Debattenstrategie weibliche Wechselwähler nicht durch Kriegsgetöse verschrecken: Er stimmte oft mit Obama überein und gratulierte sogar zur Tötung von Osama bin Laden.
Romney beklagte nur Obamas weichen Kurs gegen Irans Atom-Mullahs. Der Republikaner wollte den „Commander in Chief“-Test bestehen: Hat er die Kompetenz, die USA zu führen?
Den schaffte er, doch verlor er die Debatte: Laut CBS-Umfrage sahen 53 % Obama als Sieger, nur 23 % Romney. Das Rennen bleibt in den letzten 13 Tagen ein Thriller: National liegt Obama mit 47,2 zu 47,6 % knapp hinten. Doch im Kampf um die Schaukelstaaten liegt er laut NBC-Prognose mit 243 zu 191 Wahlmännern vorne – 270 sind zum Sieg nötig.
Es gab auch rührende Momente, als Obama die Hand von Romneys Enkel Miles (4) schüttelte: „Was haben Sie denn gegen meinen Opa?“, fragte der.
Ohio: Obama hält weiter den wichtigsten Schaukelstaat, führt im Schnitt mit 1,9 % Vorsprung.
Kampf um Ohio, Florida
- Florida: Romney liegt im Rennen um die umkämpften Staaten (29 Stimmen) mit 1,9 % vorne.
- Virginia: Laut jüngsten Umfragen liegen beide mit je 48 % komplett gleichauf.
- Iowa: Im „Midwest“-Schlachtfeld verteidigt Obama Führung: + 2 %.