Mexiko

Durch dieses Loch entkam "El Chapo"

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Dem Drogenboss gelang schon zum zweiten Mal die Flucht.

Der mächtige mexikanische Drogenbaron Joaquin "El Chapo" Guzman ist wieder auf der Flucht. Dem Chef des berüchtigten Sinaloa-Kartells gelang am Samstagabend (Ortszeit) zum zweiten Mal nach 2001 der Ausbruch aus einem Hochsicherheitsgefängnis.

Tunnel
Diesmal entkam Guzman durch einen heimlich gegrabenen Tunnel aus dem Gefängnis El Altiplano in der Stadt Almoloya de Juarez im zentral gelegenen Bundesstaat Mexiko, wie die Behörden bestätigten. Die Panne verärgerte Mexikos Staatschef Enrique Pena Nieto.



Die Flucht eines der meistgesuchten Verbrecher der Welt "stellt zweifellos eine Schande für den mexikanischen Staat dar", räumte Pena Nieto am Sonntag während eines Staatsbesuchs in Frankreich ein. Er kündigte umfangreiche Ermittlungen an, um die mögliche Verwicklung von Beamten bei der Aktion aufzudecken.

Suchaktion
In Mexiko wurde unterdessen mit Hochdruck nach dem erst im Februar 2014 festgenommenen Guzman gesucht. Die Polizei errichtete Straßensperren, an denen die Insassen aller vorbeikommenden Fahrzeuge überprüft und Lastwagen durchsucht wurden. Am Flughafen der nahe gelegenen Stadt Toluca wurde der Flugbetrieb vorübergehend eingestellt.

Die USA boten ihre Hilfe an. "Die US-Regierung steht zur Zusammenarbeit mit unseren mexikanischen Partnern bereit, um jede Hilfe zu leisten, die zu seiner schnellen Wiederergreifung führen könnte", teilte US-Justizministerin Loretta Lynch mit. In den USA wird Guzman wegen Drogenhandel und organisierten Verbrechens gesucht.

1,5 Kilomter langer Tunnel
Nach Angaben des mexikanischen nationalen Sicherheitsbeauftragten Monte Alejandro Rubido bemerkten die Wächter die Flucht Guzmans bei einem Routinecheck im Gefängnis. Der Drogenboss entkam demnach durch einen 1,5 Kilometer langen Tunnel, der von der Duschkabine in seiner Zelle in ein im Bau befindliches Gebäude in einer nahe gelegenen Wohnsiedlung führte.

Guzman gilt als Kopf des Sinaloa-Kartells, eines der mächtigsten Drogenverbrechersyndikate weltweit. Er war schon einmal 2001 auf einem Wäschewagen aus einem Hochsicherheitsgefängnis entkommen. Sein Spitzname bedeutet übersetzt "der Kleine" und bezieht sich auf seine geringe Körpergröße von 1,68 Meter. Über Guzmans Leben kursieren viele Gerüchte. Selbst sein Alter ist unklar, verschiedene Quellen sprechen von 58 oder 60.
 

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