WHO sagte schnelle Hilfe zu
Ebola wieder ausgebrochen: Sieben Fälle in Guinea
14.02.2021Nach Angaben der Behörden des westafrikanischen Landes sind bisher vier Menschen nach dem neuen Ausbruch gestorben.
Conakry. Angesichts mehrerer bestätigter Ebola-Fälle hat die Gesundheitsbehörde im westafrikanischen Guinea eine "Epidemie-Lage" ausgerufen. Am frühen Sonntagmorgen habe ein Labor in Conakry "die Existenz des Ebola-Virus bestätigt", sagte der Leiter der nationalen Gesundheitsbehörde, Sakoba Keita, in Guineas Hauptstadt. Es gebe sieben bestätigte Fälle. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sagte schnelle Hilfe zu.
Nach Angaben der Behörden des westafrikanischen Landes sind bisher vier Menschen nach dem neuen Ausbruch gestorben. Betroffen war die Stadt Nzerekore im Südosten.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) muss das Wiederauftreten von Ebola in Guinea noch bestätigen. "Wir sind sehr besorgt über Berichte von vier mutmaßlichen Ebola-Todesfällen in Guinea", schrieb die WHO-Afrikadirektorin Matshidiso Moeti auf Twitter. Bestätigungstests seien auf dem Weg, so WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus.
WHO sagte schnelle Hilfe zu
Die WHO kündigte an, rasch Ressourcen bereitzustellen, um Guinea bei der Bewältigung der Krise zu unterstützen. Verfügbar machen will die UN-Behörde demnach auch Impfstoffe. "Wir werden schnell die notwendigen Kapazitäten einsetzen, um Guinea zu helfen", sagte der WHO-Vertreter Alfred George Ki-Zerbo vor Journalisten. Er verwies auf die "großen Erfahrungen" Guineas in der Ebola-Bekämpfung.
Das westafrikanische Land war zwischen 2013 und 2016 eines der Zentren der Ebola-Krise. Etwa 2.500 Menschen starben damals in Guinea an der Viruskrankheit, in der Region Westafrika waren es mehr als 11.300. Weltweit waren damals etwa 28.600 Ebola-Infektionen nachgewiesen worden. 99 Prozent von ihnen entfielen auf Guinea, Liberia und Sierra Leone.
Keita sagte am Sonntag, den ersten bestätigten Ebola-Todesfall in Guinea habe es Ende Jänner in Gouecke in der Nähe der Grenze zu Liberia gegeben. Tage nach der Bestattung des Toten am 1. Februar hätten einige Trauergäste Symptome wie Durchfall, Erbrechen, Fieber und innere Blutungen entwickelt. Am Freitag habe ein von der EU aufgebautes Labor in Gueckedou bei einigen der Beerdigungsgäste das Ebola-Virus nachgewiesen.
Nachbarland Liberia alarmiert
Das Nachbarland Liberia reagierte alarmiert auf die Nachrichten aus Guinea. Präsident George Weah wies die Gesundheitsbehörden und andere Verantwortliche am Sonntag an, "die Überwachung und Präventionsmaßnahmen im Land angesichts der Berichte über das Auftreten des tödlichen Ebola-Virus im benachbarten Guinea zu erhöhen", wie sein Büro mitteilte. In Liberia seien bisher aber keine Ebola-Fälle nachgewiesen worden. "Die Anweisungen des Präsidenten sollen sicherstellen, dass Liberia proaktiv handelt, um eine Epidemie-Situation zu verhindern, wie Liberia sie 2014 erlebt hat."
Das Ebola-Virus war erstmals 1976 im Norden der Demokratischen Republik Kongo registriert worden und ist nach einem dortigen Fluss benannt. Die Betroffenen leiden an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall sowie in an inneren Blutungen und schließlich Organversagen. Die Übertragung geschieht durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines Infizierten.