Berliner Schauspielerin
Edith Hancke mit 86 Jahren verstorben
04.06.2015
Bekannte Schauspielerin und Synchronsprecherin ist tot.
Die Schauspielerin Edith Hancke ist am Donnerstag mit 86 Jahren in Berlin gestorben. Das bestätigte das Berliner Theater am Kurfürstendamm. Hancke galt als "Königin des Boulevard-Theaters". Zusammen mit ihrem Ehemann und Schauspielerkollegen Klaus Sonnenschein stand sie lange gemeinsam auf der Bühne.
Daneben trat sie in zahlreichen Filmen auf, zuletzt im Frühjahr 2009 an der Seite von Christine Neubauer in der ARD-Komödie "Schaumküsse". Im Jahr 2000 erhielt sie die Goldene Kamera für ihr Lebenswerk. An der Schauspielschule war die gebürtige Berlinerin einst "wegen Talentlosigkeit" durchgefallen. Drei Wochen später bekam sie jedoch schon ihre erste Filmrolle in Hauptmanns "Biberpelz". Danach spielte sie unter anderem am Berliner Renaissance-Theaters, am Deutschen Theater, am Schillertheater und an der Tribüne.
Königin des Boulevard-Theaters
Sie war die "Königin des Boulevard-Theaters" und blickte auf eine jahrzehntelange Bühnenkarriere zurück: Im Alter von 86 Jahren ist die Schauspielerin Edith Hancke am Donnerstag in Berlin gestorben. Die original "Berliner Pflanze" mit der kratzigen, schrillen Stimme liebte das Publikum und den Applaus. "Ich brauche das!", sagte sie.
Ihre markante Stimme war eine Folge einer missglückten Mandel-Operation, der sich Hancke im Alter von acht Jahren unterziehen musste. An der Schauspielschule fiel die gebürtige Berlinerin damals "wegen Talentlosigkeit" durch. Drei Wochen später bekam sie jedoch schon ihre erste Filmrolle in Hauptmanns "Biberpelz".
Sie spielte am Berliner Renaissance-Theater, am Deutschen Theater, am Schiller-, Schlosspark- und Hansa Theater - und zusammen mit ihrem Ehemann und Schauspielerkollegen Klaus Sonnenschein dann viele Jahre an der Tribüne. "Keine Ehe nach Maß", "Arsen und Spitzenhäubchen", "Mein Vater der Junggeselle" oder "Verzwickte Lügen" hießen nur einige der Stücke, in denen Hancke auf der Bühne stand. Daneben war sie in zahlreichen Fernsehfilmen zu sehen, von "Der Hauptmann von Köpenick" (1956) mit Heinz Rühmann bis zur TV-Filmkomödie "Schaumküsse" (2009) an der Seite von Christine Neubauer.
Ihre Lieblingsrolle war die der Annie Wiesner in dem auch sozialkritischen Stück "Das Fenster zum Flur" von Curth Flatow und Horst Pillau. "Ich habe mir ausbedungen, möglichst alle fünf Jahre mal ein Stück zu spielen, in dem nicht nur Quatsch gemacht wird. Ich will ja auch mal zeigen, dass ich auch noch etwas anderes kann", sagte sie zu ihrem 80. Geburtstag.
Dabei stand sie eigentlich gar nicht gerne im Mittelpunkt, erzählte die zierliche und im privaten Leben eher zurückhaltende Schauspielerin damals. "Familie ist mir schon wichtiger als der Beruf. Aber wenn es um den Job geht, dann ist es das Theater! Man will ja wissen, ob es ankommt, was man macht. Das hat man weder bei Film noch bei Fernsehen."
Es sei so schön, wenn die Menschen im Theater lachen und für zwei Stunden mal ihre Probleme vergessen können. "Das ist genauso viel wert wie die Gage, die wir verdienen." Das Alter und das Altern waren für Hancke auch ein Bühnen-Thema. So war sie war sie unter anderem in dem Stück "Herbstzeitlose" über eine Senioren-WG zu sehen. Probleme von Älteren, etwa die Einsamkeit, seien auch Themen für Theaterstücke.