Der Flug MS 804 verschwand am Donnerstag plötzlich vom Radar.
Das vermisste ägyptische Passagierflugzeug ist nach Informationen aus Regierungskreisen in Kairo abgestürzt. Dies hätten erste Suchergebnisse ergeben. Französische Luftfahrtexperten gehen von einem Anschlag als Unglücksursache aus.
"Angesichts der Beweise, die wir haben, ist die Hypothese eines Angriffs am wahrscheinlichsten" soGerard Feldzer zu "Le Parisien". "Wenn ein Flugzeug plötzlich in großer Höhe vom Radar verschwindet und vermutlich ins Meer stürzt, ist eine Bombe an Bord sehr wahrscheinlich, auch, wenn es nicht 100 Prozent sicher ist." Ähnlich sieht es der ehemalige Chef der französischen Flugabsturz-Untersuchungsbehörde Jean-Paul Troadec. Er vermutet, dass ein "brutales Ereignis" zu dem Absturz geführt hat.
66 Menschen an Bord
Das Flugzeug der Airline Egyptair war am späten Mittwochabend mit 66 Menschen an Bord von Paris nach Kairo gestartet. Der Kontakt brach nach Angaben der Fluggesellschaft 280 Kilometer vor dem ägyptischen Festland ab. Aus Kreisen der griechischen Flugsicherung verlautete, dass zuletzt Kontakt zu der Maschine bestand, als sie die Insel Nea nahe Athen überflog. Dieser Quelle zufolge soll der Airbus 320A zwischen der ostägäischen Insel Karpathos und Kairo abgestürzt sein, als sie sich bereits im ägyptischen Luftraum befand. Die Maschine sei um 2.29 MESZ vom Radar der griechischen Luftraumüberwachung verschwunden.
Nach Egyptair-Angaben sendete die Passagiermaschine noch ein automatisches Notsignal, dieses hätten Rettungskräfte des Militärs um 4.26 Uhr erhalten. Die Armee bestritt jedoch, Notrufmitteilungen bekommen zu haben. Auch der ägyptische Luftfahrtminister Scharif Fathi dementierte am Vormittag, dass ein Notsignal abgesetzt worden sei. Nach Angaben der Fluggesellschaft verschwand die Maschine um 2.45 Uhr vom Radar. Die Maschine hätte um 3.15 Uhr in Kairo landen sollen.
Keine Österreicher an Bord
Egyptair gab die Nationalitäten der gelisteten 56 Passagiere des vermissten Flugs MS804 bekannt. 30 von ihnen kamen aus Ägypten, 15 sind Franzosen, außerdem zwei Iraker. Laut Egyptair waren zudem ein Brite, ein Belgier und ein Portugiese an Bord gelistet. Hinzu kommt jeweils ein Passagier aus Kanada, Kuwait, Saudi-Arabien, dem Sudan, dem Tschad und Algerien. Außerdem befanden sich offiziellen Angaben zufolge sieben Crewmitglieder und drei Sicherheitsleute an Bord.