EHEC-Verdacht

Madrid fordert von Berlin Schadenersatz

06.06.2011


Deutschland soll die spanischen Gurkenzüchter entschädigen.

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Die spanische Regierung will am Dienstag auf dem EU-Sondertreffen zur EHEC-Krise eine umfassende Entschädigung für ihre Gemüseproduzenten fordern. Die Produzenten müssten zu "100 Prozent" für ihre Ausfälle entschädigt werden, forderte Landwirtschaftsministerin Rosa Aguilar am Montag im Fernsehen. Sie kündigte an, am Dienstag genaue Zahlen zum Gesamtschaden vorzulegen, der entstanden war, weil spanische Gurken zwischenzeitlich als mögliche Quelle für die Erkrankungen mit dem lebensgefährlichen EHEC-Darmkeim ins Visier geraten waren.

Spanien: Deutschland muss Schaden zu 100 Prozent ersetzen

"Wie haben Deutschland gesagt, dass es für den von ihm verursachten Schaden aufkommen muss", sagte Aguilar weiter. "Wenn es unsere Forderungen zu 100 Prozent erfüllt, ist die Affäre für uns beendet, wenn nicht, behalten wir uns rechtliche Schritte vor", drohte sie. Gleichzeitig warf sie der EU vor, die Krise nicht "allzu gut gehandhabt" zu haben.

Bis zu 200 Millionen Euro Schaden

Nach Angaben des spanischen Hauptexportverbands für Agrarprodukte, FEPEX, hat sich das Land bisher nicht völlig von den Export-Einbrüchen bei Gemüse erholt. Hinzu kämen auch Absatzschwierigkeiten bei Obst, die seit dem 27. Mai zu einem 35-prozentigen Preisverfall geführt hätten. Eine Verbandssprecherin bezifferte den Gesamtschaden auf bis zu 200 Millionen Euro pro Woche.

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